Memo - Ideen, Mythen, Feste
"Die Pummerin" - Geschichte einer Institution. Gestaltung: Wolfgang Slapansky
1. Jänner 2016, 19:05
Sie ist mehr als 20 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von mehr als drei Metern: die Kirchenglocke der Nation. Sie läutet nur zu ganz speziellen Anlässen, zu kirchlichen Hochfesten, zum Jahreswechsel, bei der Staatsvertragsunterzeichnung oder beim Tod einer führenden Persönlichkeit aus Kirche oder Politik. Die "Pummerin", so benannt wegen des tiefen Schlagtons, ist wohl das symbolträchtigste akustische Wahrzeichen Österreichs.
Die erste Pummerin wurde 1710 gegossen, aus geschmolzenen türkischen Kanonen, die bei der Zweiten Türkenbelagerung Wiens erbeutet wurden. Ihr Zuhause war der Südturm des Stephansdoms. Bis 1945. Da ist die Glocke beim Brand des Doms abgestürzt und zerbrochen. Aus den Trümmern der alten Glocke ist eine neue gegossen worden, in St. Florian in Oberösterreich. In einem wahren Triumphzug ist die Pummerin als eines der wichtigsten nationalen Symbole über die Zonengrenze hinweg nach Wien transportiert worden. Das war 1952.
"Memo" begibt sich anlässlich des Jahreswechsels 2015/2016 in den Stephansdom, in den Nordturm, wo die Pummerin seit 1952 hängt. Und auch in Archive, wo vieles über die "Stimme Österreichs" dokumentiert ist. Gestaltung: Wolfgang Slapansky