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Wiener Vorlesungen zum Thema Essen
Das Gaismair-Jahrbuch: Tirol jenseits von Volkstümelei

Wiener Vorlesungen zum Thema Essen

Typisch für den Westeuropäer der Gegenwart ist ein dauerhaft schlechtes Gewissen, meint die Wiener Ethnologin Klara Löffler. Nie gab es mehr Ratschläge für einen gesundheitsbewussten und ethisch vertretbaren Lebensstil. Allein, an der Umsetzung in der Realität hapert es. Besonders deutlich wird das beim Thema Ernährung. Klara Löffler interessiert sich für den moralischen Spagat, den jeder von uns beim täglichen Einkauf vollführt. Zwischen Biomarkt und Fertigessen, Foodblog und Fastfoodketten. Am kommenden Dienstag ist Klara Löffler gemeinsam mit der Ernährungstrendforscherin Hanni Rützler zu Gast bei den Wiener Vorlesungen. Das Thema lautet: "Essen zwischen Mangel und Überfluss, Disziplin und Genuss". Diskutiert werden Fragen zur Zukunft unserer Ernährung. Werden wir später noch selbst kochen? Werden wir im Labor hergestelltes Fleisch essen? Zwar werden Verbraucher immer besser aufgeklärt über das, was sie konsumieren. Doch das Wissen um giftige Zusatzstoffe oder klimaschädliche Transportwege führt nicht unbedingt zu mehr Eigenverantwortung.- Gestaltung: Hanna Ronzheimer


Das Gaismair-Jahrbuch: Tirol jenseits von Volkstümelei

Martin Haselwanter ist Politologe und Erziehungswissenschaftler und lehrt an der Universität von Innsbruck. Seit vielen Jahren ist er Mitherausgeber des Gaismair-Jahrbuches. Der Tiroler Bauernführer aus dem 15. Jahrhundert ist der Namengeber der alljährlich erscheinenden Publikation und er ist wenig bekannt. Michael Gaismair prägt in seiner frühsozialistischen Gesinnung und dem modernen aufgeschlossenen Geist bis heute die Gaismair-Jahrbücher. Die Publikation ist Ausdruck eines anderen Tirol, bedient einen Kulturbegriff jenseits von Schützen und Volkstümelei, plädiert für Geschlechtergerechtigkeit und Antirassismus. Das Gaismair Jahrbuch 2016 beleuchtet die gegenwärtige Flüchtlingsdebatte und zeigt Entwicklungen und Perspektiven im Umgang mit den Flüchtlingen entlang der Brennerroute, aber auch im globalen Kontext. Es geht um Kurden und Kurdinnen in Österreich und Kurdistan, um Erziehung und Gewalt in Heimen, um die Gründung der Sonderschule in Tirol und, am Ende des Bandes, um Literarisches. Jedes Jahr begeben sich die Herausgeber auf die Suche. Sie sprechen neue Autorinnen und Autoren an, die an neuen gesellschaftspolitischen und zeithistorischen Themen arbeiten.- Gestaltung: Verena Gruber

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