Menschenbilder

"Es gilt nach wie vor: hast du was, dann bist du was" - Rudi Sarközi, Professor und Rom. Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Am Samstag, den 12. März ist Prof. Rudi Sarközi gestorben, aus diesem Anlass wiederholt Ö1 eine Sendung aus dem Jahr 2007.

"In der Schule war ich schon der 'Zigeuner-Rudi', das hat mir aber nicht gefallen, weil ich einen Namen habe..." - so Rudi Sarközi, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma Österreichs, der maßgeblich daran mitgewirkt hat, dass die Roma und Sinti 1993 als Volksgruppe in Österreich anerkannt wurden.

Rudi Sarközi wurde 1944 im so genannten "Zigeuneranhaltelager" in Lackenbach, in dem seine Mutter interniert war¸ geboren. Seine Großeltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet.
Nach dem Krieg lebt er mit seiner Mutter in Unterschützen im südlichen Burgenland. Da Rudi Sarközi wegen seiner Herkunft keine Lehrstelle erhält, arbeitet er zunächst als Hilfsarbeiter. Er geht dann mit seiner Frau nach Wien, arbeitet sich zum technischen Angestellten hoch und als die Firma in Konkurs geht wird Sarközi Kraftfahrer bei der Gemeinde in der MA 48.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Fahrer lernt Rudi Sarközi alle Gassen und Straßen Wiens kennen. Er wird Betriebsrat und engagiert sich in der SPÖ. Um sich verstärkt für die Rechte der Roma und Sinti einsetzen zu können, wird er 1997 vom Dienst karenziert. In dieser Zeit schafft es Rudi Sarközi, dass die Anliegen der Roma und Sinti auch in der Öffentlichkeit mehr bekannt werden, setzt sich unermüdlich gegen ihre Diskriminierung ein und initiiert Mahnmale in Lackenbach und Mauthausen. 1991gründet Sarközi den Kulturverein der österreichischen Roma und ist seit 1995 Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der österreichischen Roma.

2004 wird ihm der Berufstitel "Professor" verliehen, viele weitere Ehrungen folgen.

Sein Leitsatz, der sich auch auf seiner Homepage fand wird nun zum Vermächtnis: "Es gibt keine Rassen, es gibt nur Menschen anderer Hautfarbe und anderer Nationalität."

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