Europa-Journal
1. Europas Flüchtlings-Hotspot Idomeni
2. Die Europäische Krise als Zukunftschance für Europa?
3. Wahlen in Serbien - Aleksandar Vucic als politischer Dauerbrenner
22. April 2016, 18:20
Moderation: Brigitte Fuchs
Europas Flüchtlings-Hotspot Idomeni
Noch zu Beginn dieses Jahres war der verschlafene Ort Idomeni im Norden Griechenlands weitgehend unbekannt. Heute ist er zum Synonym für ein Europa der gesperrten Grenzen geworden. Seit fast vier Monaten befindet sich hier eine bitter umkämpfte, vorverlagerte Grenze der Festung Europa. Tausende Menschen kampieren unter nahezu unvorstellbaren Bedingungen auf den Feldern, es ist eine ganze Kleinstadt, die hier ihre Zelte aufgeschlagen hat. Fest steht, dass die österreichische Außenpolitik für die humanitär äußerst kritische Lage in Idomeni wesentlich mitverantwortlich ist - das betonen in zahlreichen Gesprächen nicht zuletzt die Geflüchteten selbst. Alexander Behr ist nach Idomeni gereist und hat mit Geflüchteten, freiwilligen Unterstützern und NGO-Mitarbeitern gesprochen.
Die Europäische Krise als Zukunftschance für Europa?
Wie der Abschied der Amerikaner, der Angriff der Russen auf die Ukraine, die Terrorakte des IS, die Flüchtlinge und die Klimakrise die Europäische Union in die richtige Richtung bringen könnten, war das Thema eines Vortrags, den der Leiter der politischen Redaktion der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" Bernd Ulrich beim Bruno Kreisky-Forum in Wien gehalten hat. Brigitte Fuchs hat ihn dazu befragt
Wahlen in Serbien - Aleksandar Vucic als politischer Dauerbrenner
In Serbien wird kommenden Sonntag das Parlament neu gewählt. Stimmberechtigt sind 6,7 Millionen Bürger; um sie werben 20 Listen, von denen aber nur sieben eine realistische Chance haben, die Fünf-Prozent-Sperrklausel zu überspringen, die für den Einzug ins Parlament in Belgrad gilt. Die Wahl am Sonntag ist eine vorgezogene Wahl, denn Ministerpräsident Aleksandar Vucic hätte noch zwei Jahre mit seiner absoluten Mehrheit regieren können. Doch er will jetzt klare Verhältnisse schaffen, weil er in den kommenden vier Jahren die Beitrittsgespräche mit der EU abschließen will. Vucic, der sich vom serbischen Ultranationalisten zum EU-Befürworter gewandelt hat, ist haushoher Favorit, seine serbische Fortschrittspartei sollte auf jeden Fall die absolute Mandatsmehrheit wieder erreichen. Vucic werden etwa 50 Prozent der Stimmen vorausgesagt, die zweitplatzierten Sozialisten von Außenminister Ivica Dacic können mit knapp zehn Prozent rechnen. Weitere fünf Parteien liegen um die Fünf-Prozenthürde, und das macht das eigentlich Spannende des Wahltages aus. Ein Bericht von Christian Wehrschütz