Von Tag zu Tag
Erfinder, Verrückte, Revolutionäre, Außenseiter, Träumer. Die Avantgarde. Gast: Alexander Emanuely, Autor. Moderation: Natasa Konopitzky. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
3. Mai 2016, 14:05
Dadaismus, Surrealismus, Lettrismus und Situationismus - so werden die avantgardistischen Bewegungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Intellektuelle wie Hugo Ball, Tristan Tzara, André Breton, Max Ernst, Guillaume Apollinaire, Isidore Isou oder Guy Debord wollten die Gesellschaft radikal verändern. Sie kämpften für die politische Befreiung der unterdrückten Klassen und für die kulturelle Befreiung des Individuums aus den Zwängen der bürgerlichen Gesellschaft. Die Avantgarde forderte die Abschaffung der Institution Kunst. Sie verurteilte Kunst als systemerhaltende Ablenkung und als abgehoben von dem Leben der Menschen. Es ging darum, das Leben in revolutionärer Opposition neu zu definieren und die Grenze zwischen Kunst und Leben aufzuheben.
Die Gründung von Dada vor 100 Jahren in Zürich wird oft als der Beginn der Avantgarde gesehen. Der Autor Alexander Emanuely setzt deren Beginn bereits am Ende des 19. Jahrhunderts an: Die frühe Avantgarde wurzelte in den Subkulturen der Pariser Künstlerbohème und war eng mit der anarchistischen Bewegung verbunden.
Natasa Konopitzky spricht mit Alexander Emanuely über anarchistische Bohémiens, Antikunst und die Bedeutung der Avantgarde für die Gegenwart.
Alexander Emanuely ist Autor und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Theodor Kramer Gesellschaft. Er hat zuletzt in der Reihe Enzyklopädie des Wiener Wissens ein Buch über Jura Soyfer und eines über den Wiener Jakobiner Franz Hebenstreit verfasst.
Service
Alexander Emanuely: Avantgarde I. Von den anarchistischen Anfänge bis Dada oder wider eine begriffliche Beliebigkeit. Schmetterling Verlag
Alexander Emanuely: Avantgarde II. Vom Surrealismus bis zu den LettristInnen oder Antikunst und Revolution. Schmetterling Verlag
Sendereihe
Gestaltung
- Natasa Konopitzky