Ö1 bis zwei

mit Renate Burtscher. Ravel in Zürich

Vor wenigen Monaten wurde bei der DG die erste CD-Einspielung des Tonhalle-Orchesters Zürich unter seinem Chefdirigenten und musikalischen Leiter Lionel Bringuier veröffentlicht. Sie ist neben den berühmten Orchesterwerken (außer dem Bolero) den beiden Klavierkonzerten von Maurice Ravel gewidmet und enthält als Zugabe die relativ selten gespielte Ballade für Klavier und Orchester op. 19 von Gabriel Fauré. Solistin: Yuja Wang. Dem Orchester fühlt sich die chinesische Starpianistin sehr verbunden, war das Tonhalle-Orchester doch das erste, mit dem sie aufgetreten ist, 15 war sie damals, 2002 und gerade hat sie eine Spielzeit als Artist in Residence in Zürich verbracht. Mit Bringuier ist Yuja Wang befreundet, unter seiner Leitung gab sie auch ihr Debüt in Stockholm, wo sie für den erkrankten Yefim Bronfman eingesprungen war.

Beide, Lionel Bringuier, bald 30, und Yuja Wang, 29, lieben Ravels Musik. "Ich bin mit Ravel aufgewachsen, und er ist dadurch Teil meines Lebens", sagt der Nachfolger von David Zinman in Zürich, nun hat er sich Ravels Orchesterwerke als programmatische Leitlinie für seinen CD-Einstand beim Tonhalle-Orchester ausgewählt. Die beiden Klavierkonzerte, so unterschiedlich sie im Charakter sind, seien- so Yuja Wang - gar nicht so unterschiedlich zu spielen, es gäbe technische und stilistische Ähnlichkeiten. Das Klavier sei wie eine Verlängerung ihrer Persönlichkeit, mit dem Instrument könne sie Dinge ausdrücken, wie sie es mit Worten nicht schaffe. Yuja Wang weiß sehr gekonnt Geschichten zu erzählen, wobei sie die Emotionalität gut zu dosieren weiß, nie die Gefühle zu stark nach außen trägt, und damit der dramatischen Spannung, die der Musik von Ravel und Fauré innewohnt, wohltuend gerecht wird.

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