Texte - neue Literatur aus Österreich
"Der Zug". Von Andreas Renoldner. Es liest Matthias Hack
13. Juni 2016, 21:40
In einem kleinen Ort bildet sich an einem Samstagmorgen, ohne scheinbaren Grund, ein Zug von Menschen, der im Lauf der nächsten zwei Tage auf eine Stärke von mehreren hundert Teilnehmer/innen anwächst und sich letztlich wieder ins Nichts auflöst. Dieses Phänomen wird bei Andreas Renoldner nun von unterschiedlichen Seiten beleuchtet, vom Boulevard bis zur Wissenschaft. Wie kam es zu diesem Menschenzug? Was gab den eigentlichen Anstoß? Wodurch wurde er vergrößert? Wo beginnt er, wo hört er auf? War alles geplant und von außen gesteuert oder doch nur zufällig entstanden? Die genaue, teils humorvolle Analyse wirft so viele Facetten auf, dass letztlich sogar die Existenz des Zuges im Unklaren verschwindet. Vielleicht hat es ihn nie gegeben. Vielleicht ist alles, samt skurrilen Verwicklungen und Entgleisungen, bloß eine Erfindung der Medien .
Andreas Renoldner wurde 1957 in Linz geboren und lebt heute als freischaffender Schriftsteller in Wien. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium und dem Abschluss einer Gastgewerbefachschule gelangte er schließlich zum Geschichtenschreiben und somit zur Schriftstellerei. Er sieht sich selbst als "Geschichtenfänger". Renoldner ist Verfasser diverser Romane, Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele. Diese wurden in Österreich und Deutschland inzwischen mehr als 70 Mal ausgestrahlt. 2001 wurde er mit dem Kulturpreis des Landes OÖ ausgezeichnet. Letzte Veröffentlichungen: "Müllmänner", Verlag Styria (2015), "Endstation Wendeplatz", Kitab Verlag (2010), "Renato", Kitab Verlag (2009).
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Andreas Renoldner: "Der Zug" (Auszug aus einem Romanmanuskript)