Salzburger Nachtstudio
Trommeln, Rohrpost, Gaunerzinken
Die Kommunikation im vordigitalen Zeitalter
Gestaltung: Wolfgang Slapansky
29. Juni 2016, 21:00
Kennen Sie noch die gummierte Briefmarke mit gezacktem Rand? Früher hat man sie oft mit der Zunge abgeleckt, ehe man sie auf den Briefumschlag klebte. Oder den amtlichen Stempel? Beides ist am besten Weg, zum musealen Objekt zu werden. Auch ist der analoge Brief als Kommunikationsmittel von der digitalen Onlinekonkurrenz überrollt worden. Das ist nur ein Beispiel, denn die Kommunikationstechnologien haben sich radikal verändert. Kommunikation aber war immer ein bedeutender Bestandteil des menschlichen Lebens; um Kontakte zu haben, den Horizont zu erweitern, die Welt besser verstehen und die Umgebung vernetzen zu können. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie innovativ und am jeweiligen Stand der Technik sich unterschiedlichste Formen der Kommunikation herausgebildet haben. Die Post hat innerhalb kurzer Zeit ein dichtes Netz über Europa und den Rest der Welt gespannt. Im Mittelalter sind Mönche per Pferd in ganz Europa unterwegs gewesen, um aktuelle Nachrichten zu sammeln, um diese, oft nach Jahren, nach Hause zu bringen. Handelsreisende waren auch Nachrichtenvermittler. In Städten wurden unterirdische Rohre verlegt, um die Post per Luftdruck transportieren zu können. Trommeln wiederum haben den Nachrichtenaustausch über Kilometer ermöglicht. Weil damit auch subversive Inhalte kommuniziert werden konnten, wurden Trommeln immer wieder verboten. Doch sollte so manche Nachricht nicht für alle verständlich sein. So finden sich geheime und verschlüsselte Nachrichten in der Militär- und Gaunerszene gleichermaßen. Wolfgang Slapansky kennt sie und berichtet darüber.
Service
CityScienceTalk in der Stiftung Mozarteum