Im Gespräch
"Wenn ich schreibe, bin ich kein Opfer" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit David Grossman, israelischer Schriftsteller (Erstausstrahlung am 11. Februar 2016)
19. August 2016, 16:00
"Kommt ein Pferd in die Bar" - so der Titel des neuesten Romans des israelischen Schriftstellers David Grossman. Mit so einem Halbsatz beginnen Witze, jüdische Witze. Dovele Grinstein ist Grossmans neuer Held - ein Komödiant, der für eine gute Pointe alles gibt. Oft weiß sein Publikum nicht, ob es weinen oder lachen soll.
Kaum einer kann es wie Grossman: Israelischen Alltag, persönliches Schicksal, Ängste des Lebens und die Kunst der Sprache in eine Verdichtung zu bringen. Im Schreiben gestaltet und bestimmt er seine Gegenwart, sagt der 1954 in Jerusalem geborene Autor, der zu den prominentesten Vertretern der israelischen Friedensbewegung gehört. Auch nach dem oder vielleicht gerade wegen des Todes seines Sohnes Uri, der als junger Soldat 2006 im Libanonkrieg starb.
Renata Schmidtkunz traf David Grossmann im Jänner 2016 aus Anlass seines neuen Romans in Jerusalem.
Service
David Grossman, "Kommt ein Pferd in die Bar", Roman, übersetzt von Anne Birkenhauer, Carl Hanser Verlag 2016
David Grossman, "Das Lächeln des Lammes", Roman, übersetzt von Judith Brühl, Carl Hanser Verlag, 1988
David Grossman, "Sei du mir das Messer", Roman, übersetzt von Vera Loos und Naomi Nir-Bleimling, Carl Hanser Verlag,1999
David Grossman, "Die Kraft zur Korrektur. Über Politik und Literatur", übersetzt von Vera Loos und Naomi Nir-Bleimling, Carl Hanser Verlag, 2008
David Grossman, "Eine Frau flieht vor einer Nachricht", Roman, übersetzt von Anne Birkenhauer, Carl Hanser Verlag, 2009
David Grossman, "Aus der Zeit fallen", übersetzt von Anne Birkenhauer, Carl Hanser Verlag, 2013