Texte - neue Literatur aus Österreich

"Lele". Von Petra Nachbaur. Es liest die Autorin. Gestaltung: Ingrid Bertel

Der Name Lolita ist zum geflügelten Begriff geworden. Er bezeichnet eine verführerische Kindfrau, der die Modewelt mit extra-Designs, die Popwelt mit zahllosen Sängerinnen und die Psychologie mit einem eigens definierten Komplex Reverenz erweist. Fast vergessen ist darüber der Roman, der Lolita erschuf; Vladimir Nabokov veröffentlichte damit 1955 sein bekanntestes Werk. Petra Nachbaur verwendet "Lolita" als Ausgangspunkt für "Lele", einen lipogrammatischen Text, in dem alle Vokale außer dem "e" getilgt sind und der uns somit eine ausgebleichte Lolita präsentiert.

Petra Nachbaur war nach ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Germanistik Mitarbeiterin des Brenner-Archivs der Universität Innsbruck. 2000 war sie Mitherausgeberin der Anthologie "Sprachkurs - Beispiele neuerer österreichischer Wortartistik". In ihrer eigenen Lyrik lotete Nachbaur die Möglichkeiten des Anagramms aus. 2016 wurde sie für "Lele" mit dem Vorarlberger Literaturpreis ausgezeichnet.

Service

Petra Nachbaur, "Lele", unveröffentlichtes Manuskript

Sendereihe

Gestaltung