Betrifft: Geschichte
Hass-Rede. Zur Geschichte von Sprache als Mittel der Gewalt. Mit Paul Sailer-Wlasits, Sprachphilosoph und Publizist. Gestaltung: Rosemarie Burgstaller und Robert Weichinger
1. September 2016, 17:55
Hass-Rede (englisch: Hate Speech) bezeichnet im Allgemeinen sprachliche Strategien zur Herabsetzung und Demütigung von einzelnen Personen, Gruppen, Gemeinschaften und Ethnien. Gewalt in der Sprache kennzeichnet oft die Vorstufe zur physischen Gewalt. Doch verursacht bereits der Einsatz einer verletzenden Sprache körperlichen Schmerz.
Verbale Entgleisungen, herabsetzender Tonfall, aggressive Aufrufe und Appelle zur körperlichen Gewalt sind heute beispielsweise im Internet weit verbreitet und deren Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Der Sprachphilosoph und Publizist Paul Sailer-Wlasits nähert sich dem Thema aus historischer Perspektive. Er spannt einen Bogen vom so genannten Proto-Rassismus der griechischen Antike zur Hass-Rede im Imperium Romanum, von der Hass-Sprache der Reconquista zur politischen Hass-Rede in den frühen Demokratien und vom systematischen Einsatz verbaler Gewalt in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts bis hin zu Formen des Verbalradikalismus und der Hate-Speech von heute: "Zwischen Verbalradikalismus und Hasssprache oszillierend, hat die sprachliche Aufrüstung im Europa der Gegenwart längst begonnen." (P. Sailer-Wlasits in "Minimale Moral")
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