Alte Musik - neu interpretiert

11. Oktober 2016, 19:30

Zu Gast ist René Jacobs, der in Kürze seinen 70. Geburtstag feiert. Seine musikalische Karriere begann zunächst im Knabenchor, später wechselte er in das Fach des Countertenors und ist mittlerweile einer der international renommiertesten Dirigenten der Alten Musikszene.

Im Theater an der Wien wird morgen die komische Oper "Falstaff" von Antonio Salieri unter seiner Leitung aufgeführt. Unter den Gästen im RadioCafe werden Karten für diese Produktion sowie CDs vergeben.

Auf vielen Aufnahmen ist die Stimme des 1946 in Gent geborenen Musikers dokumentiert. René Jacobs sang als Chorknabe in seiner Heimatstadt und setzte später seine Gesangsstudien in Brüssel und Den Haag fort. An der Universität Gent studierte er klassische Philologie. Die künstlerischen Begegnungen mit dem Sänger Alfred Deller, dem Cembalisten und Organisten Gustav Leonhardt und mit den Brüdern Kuijken führten zur intensiven Beschäftigung mit Alter Musik und mit historischer Aufführungspraxis.

Jacobs spezialisierte sich als Countertenor und schlug in diesem Stimmfach eine internationale Laufbahn als Opern- und Konzertsänger ein, die ihn durch ganz Europa, in die USA und in den Fernen Osten führte. Seine Interpretationen von Barockopern-Rollen und von geistlicher und weltlicher Musik des 17. und 18. Jahrhunderts setzten Maßstäbe, die in zahlreichen Schallplatten- und CD-Aufnahmen dokumentiert sind. 1983 gab er mit Cestis "L'Orontea" sein Debüt als Dirigent bei den Innsbrucker Festwochen, die er von 1996 bis 2009 leitete.

Im Laufe der Jahre hat René Jacobs mehr als 250 Aufnahmen eingespielt, von denen zahlreiche mit hohen Preisen ausgezeichnet wurden u.a. mit dem International Critics Award (USA) für sein Lebenswerk, Grammophone (UK) und Grammys für Mozarts "Le nozze di Figaro", der Jahrespreis der Dt. Schallplattenkritik für "Idomeneo" und "Die Zauberflöte". Unter seinen jüngsten Aufnahmen waren "Entführung aus dem Serail" bzw. Bachs "Johannes-Passion".

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