Zeit-Ton

Musikalische Sprache, versprachlichte Musik. Elfriede Jelineks vielfältige Beziehungen zum zeitgenössischen Komponieren. Gestaltung: Reinhard Kager

Wie eng Elfriede Jelineks Verbindung zur Musik sowohl in klanglicher als auch in rhythmischer Hinsicht ist, geht eigentlich direkt aus ihren hochmusikalischen Texten hervor. Aber auch thematisch erschließt sich, etwa in "Die Klavierspielerin", ihr nicht immer friktionsloser Zugang zur Musik, der vom Wunsch der Mutter geprägt worden war, ein musikalisches Wunderkind zu formen.

Dennoch schlug sich Jelineks jahrelange Beschäftigung mit der Musik, die in den 1960er-Jahren in einem Orgel-, Klavier- und Blockflötenstudium am Konservatorium der Stadt Wien und sogar in einigen Kompositionen kulminierte, enorm produktiv auf ihr literarisches Schaffen nieder. Die enge Beziehung zwischen Wort und Musik ist ein Schlüssel zu ihren in ständigem Fluss befindlichen Texten.

Durch Jelineks langjährige Beziehung zu der gleichfalls aus der Steiermark stammenden Komponistin Olga Neuwirth wurde dieses Ineinander von Sprache und Musik noch intensiver reflektiert. Unter anderem in gemeinsam entstandenen Hörstücken wie "Todesraten" (1997) oder "Der Tod und das Mädchen II" (2000). Auch als Librettistin zu Neuwirths Musiktheatern "Bählamms Fest" (1997/'99) und "Lost Highway" (2002/'03), um nur die zwei wichtigsten Libretti zu nennen, ist Jelinek in die Geschichte der Musik eingegangen.

Sendereihe

Playlist

Titel: ZTT 161017 Zeit Ton: Elfriede Jelinek 70er
Länge: 51:38 min

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