ORF/FLORIAN WAITZBAUER
Im Gespräch
"Ich wollte in der Gegenwart zeigen, was von uns bleiben wird" - Birgit Dalheimer im Gespräch mit dem Filmemacher Nikolaus Geyrhalter
3. November 2016, 21:00
Wie könnte die Welt aussehen, wenn es den Menschen nicht mehr gibt? Diese Frage bleibt für gewöhnlich dem Science-Fiction-Genre überlassen. Nikolaus Geyrhalter hat für seinen aktuellen Film in der Gegenwart nach Antworten gesucht. Für "Homo sapiens" reiste der österreichische Filmemacher und -produzent an Orte rund um den Globus, um zu zeigen, was bleibt, wenn der Mensch nicht mehr existiert, vom radioaktiv verseuchten Fukushima bis zu einer Stadt in Schweden, die 40 Jahre nach einen Dammbruch als bizarre Schlamm- und Ruinenlandschaft wieder auftaucht. Er filmte aufgegebene Schulen, Militäreinrichtungen, Spitäler, Parkplätze, Kirchen und Kongresshallen.
Wie in vielen seiner früheren Filme, u.a. auch seinem bekanntesten "Unser täglich Brot", thematisiert Nikolaus Geyrhalter in "Homo sapiens" die globalen Folgen menschlichen Handelns in Bildern ohne jeglichen Kommentar. Menschen und Räume können so für sich wirken und Raum für Interpretationen lassen. Fast jede Art der zusätzlichen Information ist für ihn "irrelevant oder noch schlimmer - und dies in einer Ära, in der Dokumentarfilme oft so didaktisch anmuten wie PowerPoint-Präsentationen".
Service
Alejandro Bachmann, "Räume in der Zeit: Die Filme von Nikolaus Geyrhalter", Sonderzahl-Verlag
Dokumentarfilm "Homo sapiens" - von Nikolaus Geyrhalter, ab 4. November im Kino
Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion
Sendereihe
Gestaltung
- Birgit Dalheimer