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Betrifft: Geschichte
Die Maya. Aufstieg und Untergang einer Hochkultur. Mit Günter Blöschl, Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie an der Technischen Universität Wien.
Gestaltung: Hanna Ronzheimer
16. Dezember 2016, 17:55
Die Kultur der Maya mit ihren monumentalen Tempelanlagen, der eigenen Zeitrechnung, speziellen Schriftzeichen und ihrer Kunstfertigkeit bleibt bis heute in vielen Bereichen ein ungeklärtes Rätsel. Erste Spuren der Maya lassen sich bis 2.000 Jahre v. Chr. zurückdatieren. In ihrer Blütezeit zwischen 400 und 900 n. Chr. gab es auf der Halbinsel Yucatán im heutigen Mexiko Maya-Städte mit bis zu 10.000 Einwohner/innen - während heutige europäische Städte zu jener Zeit eher Dörfern glichen. Es gab ausgeklügelte Bewässerungssysteme, mit denen die Bevölkerung auch in Trockenzeiten versorgt werden konnte. Sternenerkundung und Mathematik waren bei den Maya hoch entwickelt. Was letztendlich zu dem plötzlichen Ende im neunten Jahrhundert führte, kann nur gemutmaßt werden. Sicher ist: Innerhalb kurzer Zeit ging die Bevölkerungszahl stark zurück, es wurden keine monumentale Steinbauten mehr gebaut.
Eine wichtige Rolle könnte die Bewässerungstechnik gespielt haben, die den Maya in Dürrezeiten oft wichtige Dienste geleistet hat. Denn Wasserreservoirs können einerseits helfen, kleinere Dürreperioden gut zu überstehen. Doch während die Bevölkerung ohne solche Reservoirs nach einer Dürre zurückgehen würde, kann sie mit geeigneten Wasservorräten immer noch weiter wachsen. Und genau das macht die Population in bestimmten Fällen verwundbarer. Kommt es nämlich abermals zu einer Dürre, kann das zu schlimmen Konsequenzen führen - mit einem Populationseinbruch, der dramatischer ist, als er ohne Wasserreservoir gewesen wäre. Ganz verschwunden sind die Maya übrigens nie - noch heute leben schätzungsweise etwa sechs Millionen Nachfahren der Maya in Zentralamerika.
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