ORF/ALOIS SCHÖRGHUBER
Da capo: Tonspuren
"Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken." Hommage an die Schreibmaschine. Feature von Matthias Haydn
13. April 2017, 16:00
1714 erwarb der britische Erfinder Henry Mill das Patent auf eine Maschine, die Buchstaben fortschreitend einen nach dem anderen drucken kann. Die Patentschrift ist die erste Beschreibung einer Schreibmaschine. Ob Mill jemals seinen Schreibautomaten verwirklichte, ist nicht bekannt. 150 Jahre später zimmerte der Südtiroler Peter Mitterhofer mehrere Schreibmaschinenmodelle aus Holz - sie zählen zu den ältesten ihrer Art. Das Gerät wurde weiterentwickelt, die Technik verfeinert. Es setzte ein Siegeszug des neuen Schreibgerätes in Büros, Schreibstuben und privaten Arbeitszimmern ein.
Die ersten Schreibmaschinen waren dazu gedacht, sehbehinderten Menschen das Schreiben von Texten zu ermöglichen. Doch schon bald wurde das Gerät ein beliebtes Werkzeug für Schriftsteller/innen. Mark Twain gilt als der erste Literat, der einen Roman auf einer Schreibmaschine verfasste. Heute ist die Schreibmaschine von den meisten Schreibtischen wieder verschwunden. Der Computer ersetzte das klappernde Gerät. Nach wie vor gibt es aber Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die ihre Manuskripte ausschließlich auf Schreibmaschinen tippen. Einige scheinen eine innige Beziehung zu ihrem Schreibwerkzeug entwickelt zu haben.
Mittlerweile werden Schreibmaschinen nicht mehr produziert, die Ersatzteile, Farbbänder, Tasten, Walzen werden knapp. Für Schreibmaschinen-Literaten ist das eine bedrohliche Situation.
Sendereihe
Gestaltung
- Matthias Haydn