Logos - Glauben und Zweifeln
Wenn die Jungfrau Maria den Menschen erscheint
"Himmlische Zeichen oder Täuschung der Sinne?". Was steckt hinter "Besuchen aus dem Himmel" - oder aus dem Jenseits? Auf der Suche nach Antworten - auch im Bereich der Religionswissenschaft und der Religionspsychologie. - Gestaltung: Markus Veinfurter
13. Mai 2017, 19:05
Sie ruft zu Umkehr und Buße auf, oder zum Gebet für den Frieden in der Welt, und manchmal lässt sie sogar eine Heilquelle entspringen: Maria, die irdische Mutter des Jesus von Nazareth, soll im Laufe der Geschichte als "Jungfrau und Gottesmutter" immer wieder auf Erden erschienen sein. Vor genau 100 Jahren - am 13. Mai 1917 - berichteten drei Hirtenkinder aus dem kleinen Dorf Fatima in Portugal zum ersten Mal von der Begegnung mit einer "weiß gekleideten Frau", die heller als die Sonne gestrahlt haben soll. Aus Anlass dieses Jubiläums befasst sich die Reihe LOGOS mit dem Phänomen der Marienerscheinungen, das besonders in der römisch-katholischen Kirche eine große Bedeutung hat.
Weitere fünf Mal soll die "Gottesmutter" den Kindern erschienen sein. Zum Abschluss am 13. Oktober 1917 waren schon 30.000 Menschen nach Fatima gepilgert - um Zeugen eines "Sonnenwunders" zu werden. Heute zählt die portugiesische Kleinstadt zu den wichtigsten Wallfahrtsorten der Christenheit.
Besondere Aufmerksamkeit erhält Fatima ab dem 13. Mai 1981: Ausgerechnet am Jahrestag der Erscheinung wird ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt. Sofort wird ein Zusammenhang zu den drei "Geheimnissen von Fatima" vermutet, die die "Muttergottes" den Kindern anvertraut haben soll - und deren drittes damals noch nicht veröffentlicht worden ist.
Mittlerweile ist bekannt: Der Text lässt sich tatsächlich als Vorhersage eines Anschlages auf den Papst deuten. Johannes Paul II. schreibt seine Rettung auf jeden Fall der Intervention der Muttergottes von Fatima zu - und lässt die beinahe tödliche Kugel in die Krone ihrer Statue einsetzen.
Ein zweites Beispiel - für eine fast noch berühmtere "Marienerscheinung": 1858 berichtet die damals 14-jährige Bernadette Soubirous in der französischen Stadt Lourdes von der Begegnung mit einer "schönen Dame", die sich später als "unbefleckte Empfängnis" zu erkennen geben sollte. Unter ihrer Anleitung findet Bernadette schließlich eine Quelle, bei der bis heute Jahr für Jahr hunderttausende Menschen Heilung - nicht nur für ihre körperlichen Leiden - suchen.
Was steckt hinter diesen "Besuchen aus dem Himmel" - oder aus dem Jenseits? Sind sie real, eine reine Täuschung der Sinne oder eine Projektion religiöser Sehnsüchte? LOGOS sucht nach Antworten - auch im Bereich der Religionswissenschaft und der Religionspsychologie.
Sendereihe
Gestaltung
- Markus Veinfurter