Betrifft: Geschichte

Der Kalte Krieg

Ostblock gegen Westmächte. Zur Geschichte des Kalten Kriegs.
Mit Oliver Rathkolb, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien.
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller & Robert Weichinger

6. Juni 2017, 17:55

Der Kalte Krieg, die West-Ost-Konfrontation zwischen den Staatenblöcken um die USA und die UdSSR, setzte unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein. Diese Spaltung aufgrund politischer, wirtschaftlicher und sozialer Differenzen wurde im Jahr 1947 offenkundig, als der amerikanische Präsident Harry S. Truman von einer Zweiteilung der Welt in freie und unfreie, totalitär regierte Länder sprach (Truman-Doktrin, März 1947).

Die Sowjetunion reagierte auf die "Truman-Doktrin" und das folgende "Europäische Wiederaufbauprogramm" (Marshall-Plan) der USA unter anderem mit der Gründungskonferenz der "Kominform", einer Nachfolgeorganisation der Kommunistischen Internationale (Komintern) auf der eine "Zwei-Lager-Theorie" präsentiert wurde (Rede Andrej Schdanow, September 1947). Was folgte waren unzählige politische Krisen, die sich bis zur Bedrohung eines Atomkrieges verschärften (Kubakrise, 1962), Stellvertreterkriege (Koreakrieg, 1950-53) und niedergeschlagene Reform- und Demokratiebestrebungen in Staaten des Ostblocks (Ungarnaufstand 1956, Prager Frühling 1968).

In Europa manifestierte sich der Kalte Krieg folgenreich mit der Teilung Deutschlands im Jahr 1949 und dem Aufbau des "Eisernen Vorhangs" quer durch den Kontinent. Die letzte intensive Phase des Wettrüstens zwischen Ost und West begann Ende der 1970er-Jahre, nach einer Zeit verstärkter Entspannungsbemühungen. Mitte der 1980er-Jahre leitete Michail Gorbatschow, als neuer Generalsekretär des ZK der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, sein Reformprogramm unter den Zielen "Perestroika" (Umgestaltung) und "Glasnost" (Offenheit) ein, das zum Zerfall der Sowjetunion und schließlich zum Ende des Kalten Krieges zwischen 1989-91 führte.

Für Österreich, während der Besatzungszeit ein wichtiger Nebenschauplatz, spielten die Ost-West-Spannungen auch nach Unterzeichnung des Staatsvertrages und der Neutralitätserklärung im Jahr 1955 eine bestimmende Rolle, deren Wirkungsgeschichte bis in die unmittelbare Gegenwart reicht.

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