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Wie Uber, Foodora und Co. unsere Gesellschaft verändern

Unerwünschte Nebenwirkungen der Disruption.
Gestaltung: Julia Gindl, Anna Masoner und Franz Zeller

Während die einen jubeln, dass sie über AirBnb günstiger zu Hotelzimmern kommen und mit Uber billiger Taxi fahren, sehen andere die neuen "disruptiven Innovationen" nicht so positiv. AirBnb liegt mit rund 700 Städten weltweit im Clinch, weil die Vermieter oft keine Abgaben wie etwa die Ortstaxe zahlen und das neue Vermittlungsmodell darüber hinaus in San Francisco, Berlin oder Barcelona zu einem Wohnungsmangel beigetragen hat.
Im Fall von Uber wurden verschiedentlich sozialstaatliche Modelle zum Schutz der ArbeitnehmerInnen bzw. kollektivvertragliche Vereinbarungen ausgehebelt. Julia Gindl, Anna Masoner und Franz Zeller über Licht und Schattenseiten der neuen digital getriebenen Wirtschaft.

1. Gig-Economy
Kaum ein Begriff beschreibt besser, wie moderne, entgrenzte Arbeit aussehen kann, als "Gig - Economy": Unternehmen beschäftigen und bezahlen Fahrer, die Leute von A nach B kutschieren oder per Fahrrad Essen ausliefern, wie Musiker: also pro Gig, pro Auftrag. Unternehmen wie Uber oder Foodora versprechen ihren Gig-Workern Spaß, ungeahnte Flexibilität und die Möglichkeit, auch in ihrer Freizeit Geld dazuzuverdienen. Wegen ihrer problematischen Arbeitsbedingungen stehen diese Firmen allerdings europaweit in der Kritik.
Was es bedeutet, in der Gig-Economy zu arbeiten, darüber hat Anna Masoner mit einem Arbeitsrechtler und einer Fahrradkurierin gesprochen.

2. Microjobs und die Aushöhlung von Arbeitsrechten
Den Begriff der "Gig-Economy" als neuen Teil des Arbeitsmarktes hat die Finanzkrise in den USA im Jahr 2009 geprägt. Viele, die ihre Anstellung verloren, mussten plötzlich viele kleine Jobs annehmen, etwa Arbeitsaufträge, die kurzfristig über Onlineplattformen vergeben werden. Mittlerweile ist das Microjobben ein globales Phänomen. Wie die Plattformökonomie den Arbeitsmarkt auch in Österreich verändern könnte und was die Gig-Economy mit unserer Gesellschaft macht, darüber hat Julia Gindl mit Martin Risak, Professor am Institut für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien gesprochen. Wir als Kunden müssten uns auch selbst an der Nase nehmen, wenn es um Bequemlichkeit und kurzfristiges Sparen geht, meint Risak.

3. Unerwünschte Nebenwirkungen
Statt "Gig-Economy" wird oft ein weitaus freundlicherer Begriff verwendet: Sharing Economy. Er suggeriert, dass Menschen altruistisch teilen, was sie haben. Zum Beispiel ihre Wohnung. Am bekanntesten unter den weltweit agierenden Wohnungsvermittlungs-Plattformen ist AirBnb, aber auch andere wie Wimdu oder 9flats bieten in touristisch attraktiven Städten private Unterkünfte an. Dass man per Mausklick eine Wohnung für ein paar wenige Tage mieten kann, hat jedoch eine Reihe von unerwünschten sozialen Nebenwirkungen. Mehr dazu von Franz Zeller.

Service

Buch "Gig-Economy" v. Martin Risak
Crowdwork: Digitale Akkordarbeit, AK Wien
Blog "Daneben statt mittendrin"
Buch "Die Rückkehr der Diener" v. Christoph Bartmann

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