Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der Röntgenlaser European XFEL geht in Betrieb.

Das Superlicht.
Von Sven Ahnert

Zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein wird ab Herbst 2017 das stärkste Licht der Welt erzeugt, wenn der europäische Röntgenlaser XFEL seiner Bestimmung übergeben wird. Auf einer unterirdischen Strecke von 3,4 Kilometern ist dann ein mächtiges Analyseinstrument verfügbar, das es erlauben wird, winzige Strukturen, ultraschnelle Vorgänge und extreme Zuständen zu erforschen.

Wissenschafter/innen aus aller Welt stehen schon Schlange, um das "Superlicht" nutzen zu können. Das in einem Linearbeschleuniger erzeugte Blitzgewitter wird 27.000 Mal pro Sekunde aufzucken, brillanter und facettenreicher als jedes andere derzeit verfügbare Röntgenlicht. Elf europäische Länder, darunter Deutschland, England, Frankreich und Russland haben das 1,22 Milliarden Euro teure Forschungsprojekt finanziert und erhoffen sich starke Impulse nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern auch für die Anwendung in Medizin und Pharmakologie.

Mit dem Röntgenlicht lassen sich nun ultrakomplexe Vorgänge erkennen und als Zeitlupenfilm abbilden, der zum Beispiel das Verhalten von Viren erklären könnte. Eines von vielen Beispielen, das die Großforschungsanlage nun der Forschung ermöglicht.

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