THOMAS AURIN
Die Hörspiel-Galerie
"Nichts erschafft eine größere Klarheit als ein vollkommenes Gehör."
"Das Kalkwerk" von Thomas Bernhard. Mit Felix Römer. Bearbeitung: Philipp Preuss, Christian Lerch und Felix Römer. Regie: Christian Lerch (ORF 2015).
1. Juli 2017, 14:00
Ein entlegenes Kalkwerk in der österreichischen Provinz, totenstill und geräuschabsorbierend, ist das letzte Refugium von Konrad. Der Rückzug in die Leere sollte ihm ermöglichen, seine Studie über das "wohl philosophischste aller Sinnesorgane", das Gehör niederzuschreiben. Nichts erschaffe eine größere Klarheit als ein vollkommenes Gehör, meint Bernhards Protagonist. Doch seine Theorie existiert nur im Kopf und die kranke, gehbehinderte Ehefrau, die mit ihm ins Kalkwerk ziehen musste, dient ihm als Versuchsobjekt ...
Mit "Das Kalkwerk" gelang Thomas Bernhard 1970 der literarische Durchbruch. Im Jahr seiner Auszeichnung mit dem Georg-Büchner-Preis verhalf ihm der Roman erstmals zu großer Breitenwirkung. Gemeinsam mit dem österreichischen Schauspieler Felix Römer inszenierte Philipp Preuss den frühen Bernhard-Roman als Einpersonenstück für die Berliner Schaubühne. Fürs Radio adaptierte Christian Lerch die Bühnenversion zu einem Hörspiel: voller beklemmender Konsonanten, Vokale, Lautkonstellationen und mörderischer Stille.
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