Vom Leben der Natur

Feigenanbau in Österreich

Regionale Süße.
Der Gartenbauexperte Harald Thiesz kultiviert Feigen in Österreich.
Teil 3: Überfrucht und schlafende Augen.
Gestaltung: Jakob Fessler

Bereits vor über 11.000 Jahren sind Feigen im Jordantal kultiviert worden. Bis heute wird die Pflanze nicht nur wegen ihres süßlichen Geschmacks geschätzt. Auch der Geruch, die vielfältigen Formen und Farben der Blätter und Früchte beeindrucken. Die Farbpalette der Früchte reicht von grün und gelb bis hin zu rot, bronzefarben und bläulich. In Österreich tragen Feigenbäume zwei Mal im Jahr, so gibt es Sommer- und Herbstfeigen. In einer Kombination von Gewächshaus- und Freilandbewirtschaftung kann so laufend von Ende Juni bis zum ersten Frost in Österreich geerntet werden.

In südlichen Ländern sorgt die Feigenwespe für die notwendige Bestäubung. Sie fliegt durch das Loch an der Unterseite in die Feige und bestäubt die Frucht. In Österreich gibt es die Feigenwespe nicht. Die Pflanze muss also aus bestehenden Pflanzenteilen weitervermehrt werden. Das kann zum Beispiel über Steckholz oder Abmoosen erfolgen.

Feigenbäume reagieren auf Kälte und Wind empfindlich. Für viel Ertrag bevorzugen sie in Österreich milde Regionen sowie geeignete Kleinklimabereiche wie beispielsweise Innenhöfe. Je älter der Feigenbaum wird, desto kälteresistenter kann er werden. Nicht winterharte Sorten können bei langer Einwirkung von Kälte zurücktrocknen. Sogenannte "schlafende Augen", Knospen im unteren Bereich des Baumes, sorgen in diesem Fall für die Regeneration der Pflanze.

Service

INTERVIEWPARTNER:
Ing. Harald Thiesz
Bio-Feigenhof
A-1110 Wien/Kaiserebersdorf


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