Praxis - Religion und Gesellschaft

Chef der Glaubenskongregation verliert sein Amt

Vatikan: Chef der Glaubenskongregation verliert Amt +++ Wenn das Meer Tote anspült - Don Bosco Schwester berichtet aus Tunesien +++ Anglikanischer Bischof Innes über Brexit und andere Umbrüche. - Moderation: Alexandra Mantler

1. Vatikan: Chef der Glaubenskongregation verliert Amt

Am Wochenende hatte der Vatikan bestätigt, dass die am 2. Juli zu Ende gegangene fünfjährige Amtszeit von Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation nicht verlängert wird. Nachfolger Müllers als Leiter der ältesten Kurienbehörde ist der bisherige Sekretär der Glaubenskongregation, der spanische Kurienerzbischof und Jesuit Luis Francisco Ladaria Ferrer. Während Müller als konservativer Hardliner gilt, der grundlegende Reformen in der katholischen Kirche ablehnt, wird Ladaria im Vatikan als "gemäßigter Konservativer" bezeichnet. Der Spanier ist schon seit einigen Jahren so etwas wie die "rechte Hand" von Papst Franziskus. Am Donnerstag (29. Juni) hat einer der ranghöchsten Kardinäle im Vatikan, Finanzchef George Pell, angesichts von Missbrauchsvorwürfen in seiner Heimat Australien sein Amt vorübergehend niedergelegt. Gegen den Finanzchef des Vatikan wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Kindesmissbrauchs eingeleitet. Der Vatikan stellte ihn vorerst von seinem Posten frei. - Gestaltung: Katharina Wagner


2. Wenn das Meer Tote anspült - Don Bosco Schwester berichtet aus Tunesien

Auf der Flucht über das Mittelmeer in Richtung Europa ertrunken: Nicht nur auf europäischer Seite spült das Wasser immer wieder Tote an, auch auf afrikanischer Seite. Doch von jenen hört man noch weniger. Tunesien ist in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Transitland der Süd-Nord-Migration geworden, zu einer Station für viele Flüchtlinge aus den Subsahara-Staaten nach Europa. Maria Rohrer, Don Bosco Schwester aus der Schweiz, ist seit Jahrzehnten in Afrika tätig und lebt und arbeitet in Tunesien. - Gestaltung: Maria Harmer


3. Anglikanischer Bischof Innes über Brexit und andere Umbrüche

In Großbritannien legen sich die politischen Wellen auch ein Jahr nach der Brexit-Entscheidung und nach den Neuwahlen, die eigentlich Ruhe bringen sollten, nicht wirklich. Noch ist nicht klar, wie es weitergeht mit Europa und dem Vereinigten Königreich. Auch die anglikanische Kirche steht dabei zwischen den Fronten. Die meisten Bischöfe waren klare EU-Befürworter und stehen jetzt vor der Aufgabe, ihre Gemeinden durch die Zeit des Umbruchs zu führen. Gerade die anglikanische Kirchengemeinschaft in Europa spürt die unsicheren Zeiten, wie der anglikanische "Bischof von Gibraltar in Europa" Robert Innes bei einem Besuch in Wien erzählt. Er ist zuständig für anglikanische Gemeinden in Österreich und 42 anderen Ländern.
Isabella Ferenci hat den in Brüssel beheimateten, aber viel reisenden Bischof getroffen und mit ihm über Brexit und andere Umbrüche in der Gesellschaft und der Kirche gesprochen.

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