Überschwemmt.

5. September 2017, 13:00

Das Ausmaß der verheerenden Schäden, die der Hurrikan Harvey und die folgenden Überschwemmungen in Texas verursacht haben, wird langsam deutlich und es ist weit größer als angenommen. Der Wiederaufbau, so die Schätzungen, soll 180 Milliarden US-Dollar kosten. Zeitgleich treffen die Überschwemmungen in Südasien die Ärmsten. Der Monsun kostete in Indien, Bangladesch, Myanmar und Nepal bereits über 2.000 Menschen das Leben.

Wie groß das Ausmaß einer solchen Katastrophe ist, hängt direkt damit zusammen, welche Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Vorhinein getroffen wurden. "Es gibt mittlerweile leider den Begriff des Erinnerungshochwassers", sagt Helmut Habersack, Professor für Wasserbau an der Universität für Bodenkultur Wien. Nach zwei Jahren setze auch die Vergessenskurve ein, was zur Folge hat, dass die Politik die Mittel kürzt und die Menschen die Gefahr unterschätzen. Ein wesentlicher Teil des Hochwasserschutzes ist es, Flächen, die in einer Gefahrenzone liegen, nicht zu bebauen und Flächen für den Abfluss bei Überschwemmungen frei zu halten. "In Österreich werden jeden Tag 20 Hektar freie Fläche verbaut. Der Druck, zu bauen, ist hoch", erklärt Habersack.

In Texas wurden die Menschen dazu aufgefordert, den Schlamm nur in Schutzkleidung zu entfernen. Das Wasser ist mit Chemikalien und Abfall in Berührung gekommen, ist verdreckt und voller Keime. In Asien fürchtet man die Krankheitserreger, die sich in Wasser und Schlamm befinden. Viele der Häuser, die zerstört wurden, waren an keine zentrale Wasserversorgung angeschlossen, die Senkgruben mit den Fäkalien wurden ausgeschwemmt. "Nach solchen Katastrophen können Gebiete für lange Zeit Sanierungsgebiete bleiben", sagt Regina Sommer vom Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie.

Mit Kristin Gruber sprechen Helmut Habersack und Regina Sommer über Schutz vor und Folgen von Überschwemmung und den Status Quo in Österreich.
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