APA/HERBERT NEUBAUER
Vom Leben der Natur
Tierische Weltliteratur
Von Rotpeter bis Krambambuli. Der Autor und Übersetzer Martin Thomas Pesl über Tiere in der Literatur.
Teil 3: Fliegende Begleiter.
Gestaltung: Jakob Fessler
4. Oktober 2017, 08:55
Geschichten über Tiere gibt es, seitdem es Tiere und Menschen gibt. In der Literatur kommen realistische Darstellungen genauso wie sprechende Tiere vor. Einzelne Tiercharaktere in der Menschenwelt stehen ganzen tierischen Welten gegenüber. In "Die Konferenz der Tiere" von Erich Kästner und in "Farm der Tiere" von George Orwell sind es richtige Parallelwelten.
Den verschiedenen Arten werden dabei gerne unterschiedliche Charakterzüge zugeschrieben. Vögel und fliegende Tiere sind meist schön, aber flüchtig und nicht greifbar. Der Hund ist ein grundsätzlich treues, emphatisches Tier. In "Krambambuli" von Marie von Ebner-Eschenbach ist der gleichnamige Hund zwischen seinem alten und seinem neuen Besitzer hin- und hergerissen. In "Flush" von Virginia Woolf sind es menschliche Empfindungen wie Eifersucht und Einsamkeit, die der Hund empfindet. Der Elefant war als großes, mächtiges Tier einst ein seltener Exot, ist aber mittlerweile zur gängigen Hauptfigur in Kinderbüchern geworden.
Es finden auch ungewöhnliche Verwandlungen statt. "Ein Bericht für eine Akademie" von Franz Kafka erzählt, wie sich der Affe Rotpeter in einen Menschen verwandelt und dabei die menschliche Arroganz und Überheblichkeit widerspiegelt.
Service
Literatur:
Martin Thomas Pesl: Das Buch der Tiere. 100 animalische Streifzüge durch die Weltliteratur. Edition Atelier
Martin Thomas Pesl präsentiert sein Buch der Tiere am Freitag, 20.10., um 19.00 Uhr in der Buchhandlung Walther König im MuseumsQuartier Wien.
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