DPA/JULIAN STRATENSCHULTE
Radiokolleg - Prävention und Gesundheit
Vorsorgen. Vorbeugen. Vermeiden (3). Gestaltung: Margarethe Engelhardt - Krajanek
4. Oktober 2017, 09:05
In den westlichen Industriegesellschaften macht sich eine Trendwende bemerkbar: Statistisch gesehen sinkt die Lebenserwartung der Menschen. Vor allem betroffen sind Frauen. In den USA gelten die 30 bis 50-Jährigen als besondere Risikogruppe für Burnout und Herz - Kreislauf Erkrankungen. Hier wird die Doppelbelastung von Erwerbstätigkeit und Kindererziehung als mögliche Ursache angeführt.
Das Sozialsystem in den USA sieht weder Karenzzeiten noch Mutterschutz vor. Gesundheit wird hier zu einer sozialpolitischen Frage. Ein erhebliches Gesundheitsrisiko stellt auch das Übergewicht dar. Untersuchungen zufolge sind davon in westlichen Gesellschaften vor allem Menschen aus niedrigen Einkommensschichten betroffen.
Gesunde Lebensmittel wie mageres Fleisch, Obst und Gemüse sind teuer. Billig hingegen sind kalorienhaltige, fettreiche Produkte. Arm macht demnach krank. Der Erhalt der Gesundheit ist aber auch eine Frage der Bildung. Denn wer um Risikofaktoren weiß, kann diese auch verhindern. Bereits 1948 formulierte die WHO ein Grundrecht jedes Menschen auf Gesundheit. In der sogenannten "Ottawa Charta" 1986 forderte sie Präventivmaßnahmen zur Gesundheitsförderung.
Neben einer medizinischen Versorgung sind es vor allem sozialpolitische Interventionen, die hier relevant werden. Laut WHO sollte es das Ziel sein, "gesundheitsförderliche Lebenswelten" zu schaffen. Fernab medizinischer Hightech - Behandlungen beginnt Gesundheit bei der Kindergartenjause und mündet in gesundheitsförderliche Arbeitsplätze. Denn Wohlbefinden ist ein lebensbegleitendes Projekt, das täglich und immer wieder neu gestaltet werden muss.
Service
LINKS:
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
Fonds Gesundes Österreich
Die Österreichische Ernährungspyramide
Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz
Departement für Mikrobiologie und Ökosysteme, Uni Wien
Departement für Ernährungswissenschaften, Universität Wien
Universität Wien, Gesundheit aus dem Labor: Was ist möglich?
GAAS: Projekt zur Förderung von Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen
GEKO: Generationenübergreifende Ernährungskompetenz