Vom Leben der Natur

Spektakel im rosa Federkleid

Die Tierärztin Fabia Wyss vom Zoo Basel erzählt über die Flamingos.
Teil 4: Der Schnabel als Pumpe und Filter
Gestaltung: Anja Petersen

Flamingos sind gesellige Vögel. In freier Wildbahn leben sie oft in riesigen Kolonien
mit Tausenden von Tieren. Einer der bekanntesten Nistplätze in Europa liegt in der
Camargue im Süden von Frankreich. Dort sind die Tiere mit ihrem leuchtend rosa
Gefieder schon von der Ferne zu erkennen.

Die Vögel tragen nicht von Anfang an ein buntes Federkleid. Die Küken sind nach
dem Schlüpfen graubraun. Erst wenn sie geschlechtsreif werden, bekommen die
Tiere ihre charakteristische Färbung. Der Grund dafür ist die Nahrung: Auf dem
Speiseplan wild lebender Flamingos stehen Algen und kleine Krebse, die bestimmte
Farbpigmente enthalten, durch die das Gefieder rosa wird. In Zoos, wo sie diese
natürliche Nahrung nicht haben, wird ihnen ein spezielles Ersatzfutter verabreicht.
Sonst würden die Vögel nach und nach ausbleichen.

Eine Besonderheit der Flamingos ist die Ernährung der Küken. Beide Elternvögel
füttern ihre Jungen mit einem in der Speiseröhre produzierten Nährsekret, das der
Milch von Säugetieren ähnelt. Erst nach etwa zwei Monaten ist der Schnabel der
Jungtiere so weit entwickelt, dass sie selbst Nahrung aus dem Wasser filtern können.

Service

INTERVIEWPARTNERIN:

Dr. Fabia Wyss
Zoo Basel

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