ORF/CHRISTIAN WEHRSCHÜTZ
Praxis - Religion und Gesellschaft
Heimkehr in den Irak
USA: Evangelikaler Einfluss auf die Politik +++ Ukraine: Die katholischen Kirchen in den Rebellengebieten +++ Flucht und Rückkehr der Christen im Irak +++ Licht ins Dunkel: Musiktherapie überwindet Barrieren. - Moderation: Alexandra Mantler
20. Dezember 2017, 16:05
1. USA: Evangelikaler Einfluss auf die Politik
Donald Trump hat mit seiner Ankündigung, die US Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen, international für heftige Kritik und im Nahen Osten für blutige Unruhen gesorgt. Breite Zustimmung hingegen kam unter anderem von Seiten der evangelikalen Christinnen und Christen in den USA. Evangelikale Protestanten sind überwiegend konservativ-fundamentalistisch, antiliberal und fassen die Bibel wortwörtlich auf, - und sie haben vor einem Jahr quasi en bloc Donald Trump gewählt. Viele US-Evangelikale, darunter etwa Vizepräsident Mike Pence, sehen in der Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt vor allem die Erfüllung einer biblischen Prophezeiung. Wenn Juden und Christen die Kontrolle über den heiligen Jerusalemer Tempelberg hätten, würde das für Evangelikale bedeuten, dass dann der Wiederaufbau des historischen Tempels beginnen könne, der gemäß ihrem Verständnis der biblischen Johannesapokalypse die Rückkehr des Messias und den Endkampf zwischen Gut und Böse in Gang setzt, an einem Ort namens Armageddon. - Gestaltung: Robert Uitz
2. Ukraine: Die katholischen Kirchen in den Rebellengebieten
Vor dem Krieg war das Donezk-Becken, was die christlichen Kirchen angeht, durchaus vielfältig. Neben der bis heute dominanten orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats gab es die orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, viele protestantische Gruppen und natürlich auch die römisch-katholische Kirche und die mit ihr unierte griechisch-katholische Kirche. Diese Vielfalt ist durch den Krieg geschwunden, nicht zuletzt weil viele Geistliche und viele Gläubige die Kriegsgebiete verlassen haben. Die Lage der verbliebenen Gemeinden ist schwierig, materiell wie politisch, weil es strikte politische Kontrollen der Tätigkeit der griechisch-katholischen und der römisch-katholischen Kirche gibt. Zwei bis drei Mal pro Jahr kommt der päpstliche Nuntius aus Kiew als einer der wenigen Botschafter in die Rebellengebiete, ein pastoraler Besuch, der politisch jedenfalls heikel ist. Einerseits beobachtet Kiew diese Reisen mit Argusaugen, anderseits ließen die pro-russischen Kräfte dieses Mal den zuständigen griechisch-katholischen Bischof nicht einreisen, wie Gerüchte besagen, weil er sich mit ukrainischen Soldaten fotografieren ließ. - Gestaltung: Christian Wehrschütz
3. Flucht und Rückkehr der Christen im Irak
Langsam kehrt wieder Leben ein - in die Dörfer der Ninive-Ebene. Irakische Christen möchten in ihre Heimat zurück, aus der sie vor den Truppen des sogenannten Islamischen Staates geflüchtet sind. 125.000 Christinnen und Christen sind laut dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" 2014 vor dem IS geflohen. Auf Einladung von "Kirche in Not" war die Ärztin und Ordensschwester Larsa Khazmee zu Besuch in Wien. Sie erzählt von Flucht und Rückkehr der irakischen Christen, von Leben und Stille in den Dörfern der Ninive-Ebene. - Gestaltung: Julia Wötzinger
4. Licht ins Dunkel: Musiktherapie überwindet Barrieren
Ö1 unterstützt heuer die Musiktherapie in der Kinderklinik Glanzing im Wiener Wilhelminenspital. Hier werden Jugendliche behandelt, die unter Essstörungen leiden, unter Panikattacken, Burschen und Mädchen, die schwerste Mobbingerfahrungen oder Suizidversuche hinter sich haben. Geholfen wird ihnen von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Ärztinnen, Krankenpflegern, Psychologinnen, Lehrern etc. - Damit Körper und Seele der jugendlichen Patienten wieder heil werden können. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner
Service
Kirche in Not
Ö1 - Licht ins Dunkel: Musiktherapie in der Kinderklinik Glanzing