Moment

Parasiten in der Kirchenbank

mit "Koffergeschichten"
Löcher im Beichtstuhl, Bohrmehl am Boden. Wenn der Holzwurm leise tickt
Vom Kampf gegen unerwünschte Holzbewohner

Erzabt Korbinius Birnbacher vom Stift St. Peter in der Stadt Salzburg schlägt Alarm. Aus Kirchenbänken und Beichtstühlen rieselt Staub. Verräterische Löcher im Holz lassen keinen Zweifel zu - der Holzwurm hat zugeschlagen. Wer genau hinhört, vernimmt sogar ein Ticken oder leises Klopfen. Auch in den barocken Bilderrahmen in der Kirchenkuppel haben sich die gefräßigen Larven eingenistet. Was im Volksmund als "Holzwurm" bezeichnet wird, sind die Larven des Gemeinen Nagekäfers, des Hausbocks oder des Splintholzkäfers. Die hungrigen Parasiten fressen sich durch verbautes Holz, verpuppen sich, werden zu Käfern die Eier legen aus denen wieder Holz fressende Larven schlüpfen. Sie verschonen weder Fußböden noch Dachbalken und machen auch vor alten Musikinstrumenten nicht Halt. Holzrestauratoren und Kammerjäger gehen gegen die Parasiten vor. Sie schöpfen aus einem großen Arsenal an biologischen und chemischen Waffen. Sie setzen Gase ein, Salze und Lacke, sie spüren die nachtaktiven Käfer mit Lichtfallen auf, sie machen sie mit heißer Luft unschädlich.

Gestaltung: Ernst Weber


Wort der Woche: Johanna Steiner


Koffergeschichten: Peter Simonischek liest Georg Stefan Troller

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