Alpbacher Technologiegespräche, TEC Opening

ANDREI PUNGOVSCHI

matrix - computer & neue medien

Wie human ist die Zukunft?

Drei Beiträge von den Alpbacher Technologiegesprächen

Veränderungen machen Angst. Gleichzeitig treiben uns in den letzten Jahren neue Technologien gleichsam vor sich her - von der Robotik bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz. Die Alpbacher Technologiegespräche fragen vom 23. - 25. August nach, wie die Menschheit den Wandel aktiv gestalten kann, um nicht inhuman zu werden

1. "Online fällt es leichter radikale Meinungen zu vertreten"
Mirta Galesic ist Psychologin und Komplexitätsforscherin am US amerikanischen Santa Fe Institute. Sie ist in Zagreb im ehemaligen Jugoslawien großgeworden und hat erlebt, wie schnell eine Gesellschaft auseinanderbrechen kann ist. Seither interessiert sie sich dafür, wie Menschen Meinungen bilden und wie beeinflussbar sie durch Freunde und Familie sind. Ob in Online Foren und Sozialen Netzwerken, in der Wahlkabine oder bei der Beurteilung von Risiken. Anna Masoner hat sie in Alpbach getroffen.

2. Wir alle sind Cyborgs
Wir sind von Technik umgeben, teilweise mit ihr verbunden. Herzschrittmacher, Hörgeräte, smarte Uhren - wir tragen sie am Körper oder haben sie in Form von Implantaten unter der Haut. Der Brite Neil Harbisson etwa trägt eine fühlerartige Antenne auf dem Kopf, die es ihm erlaubt, Farben zu hören und als Vibration zu spüren. Harbisson gilt als einer der ersten anerkannten Cyborgs oder Body Hacker, also jemand, der mit implantierten technischen Hilfsmitteln die Fähigkeiten des Körpers erweitern möchte. "Cyborgs - wenn Technologie unter die Haut geht" - diesem Thema widmen sich die Technologiegespräche morgen Samstag. Julia Gindl hat vorab mit dem Technikphilosophen Marc Coeckelbergh gesprochen: er meint, wir alle sind schon längst Cyborgs.

3. Ungleichheit in der digitalen Wirtschaft
Roboter, Algorithmen und künstliche Intelligenz nehmen uns die Arbeit weg und führen in der Gesellschaft tendenziell zu mehr Ungleichheit. So lautet eine der zentralen Befürchtungen, was die Digitalisierung in unserer Gesellschaft anrichten könnte. Befeuert wird sie etwa von einer oft zitierten Oxford Studie aus dem Jahr 2013. Sie kam zum Ergebnis, dass bis 2040 fast die Hälfte der jetzigen Jobs verschwinden werden.
Aber: die Digitalisierung ist ein ständiger Prozess, den wir seit fast einem Vierteljahrhundert beobachten. Ob sie tatsächlich zu mehr Ungleichheit, etwa bei der Einkommensverteilung führt, das hat heute in Alpbach ein Arbeitskreis zu ergründen versucht. Franz Zeller hat vorab mit zwei Teilnehmern gesprochen.


Moderation und Redaktion: Julia Gindl und Anna Masoner

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