Leporello

Spiel mit der Wissenschaft

20 Jahre Uni-Campus: Wissenschafter spielen Theater

Seit Mai treten am Wiener Uni-Campus im Alten AKH Kunst und Wissenschaft in Interaktion. Anlass ist das 20-jährige Bestehen der Grün-Oase mitten in Wien als Ort der Begegnung zwischen Bevölkerung und Wissenschaften. Während die einen hier die Natur genießen oder eines der Lokale besuchen, forschen, lehren und studieren andere in den Uni-Gebäuden. Jetzt zum 20-Jahr-Jubiläum spielen hier Lehrende und Studierende auch Theater im Campus-Pavillon. Heute Abend steht das Theaterstück "Herschel und das unsichtbare Ende des Regenbogens" am Programm. Auf der Bühne zu sehen sind der Astrophysiker Franz Kerschbaum und eine seiner ehemaligen Studentinnen, die Astrophysikerin Magdalena Brunner.

Von dem Komponisten Adrián Artacho und dem Schriftsteller Matthias Heger geschrieben und inszeniert, erfährt man in dem Theaterstück, wie Caroline und Wilhelm Herschel die Infrarotstrahlung entdeckt haben. Das aus Deutschland stammende und in England lebende Geschwisterpaar forschte erfolgreich auf dem Gebiet der Astronomie. Er entdeckte beispielsweise den Uranus - sie zahlreiche Kometen. Um 1800 bemerkten sie zufällig, dass am roten Ende eines Sonnenspektrums die unsichtbare Wärmestrahlung anschließt.

Revolutionär war aber nicht nur diese Entdeckung. Caroline Herschel war die erste anerkannte wissenschaftliche Forscherin, die für ihre Arbeit bezahlt wurde. Außerdem waren beide erfolgreiche Musiker bevor sie sich der Astronomie verschrieben. Er war Komponist - sie Sängerin. Der Wechsel zur Wissenschaft geschah aus reinem Interesse, purer Leidenschaft und Faszination. Franz Kerschbaum und Magdalena Brunner wollen mit dem Stück auch bei Laien das Interesse für dieses spannende Forschungsgebiet wecken und Frauen ermutigen, es Caroline Herschel gleich zu tun. Nach der heutigen Aufführung ist das Stück morgen noch einmal in der Universitäts-Sternwarte auf der Türkenschanze zu sehen. Anschließend wird es beispielsweise für Schulen über das Internet frei zugänglich sein.- Gestaltung: Ursula Mürling-Darrer

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