Ö1 Kunstsonntag: Tonspuren

"Wenn mich meine Mutter mit einem Wort beschreiben müsste, würde sie sagen: stur." Die kroatische Schriftstellerin Slavenka Drakulic. Feature von Mahmoud Lamine und Adam Lamine.

Slavenka Drakulic, geboren 1949 in Rijeka, gilt als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Kroatiens. Ihre Romane und Essaybände wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und sie lebt in mehreren Ländern - in Kroatien, Schweden, Österreich und in den USA.

Mit einem Buchprojekt über vergewaltigte Frauen im Balkankrieg, oder ihrer "Typografie der Kriegsverbrecher" im Bosnienkrieg ("Keiner war dabei") erregte Drakulic internationales Aufsehen. Schon ihr erstes Buch, "Todsünden des Feminismus" (1984) - der ersten feministischen Veröffentlichung dieser Art in Kroatien - wurde zu einem Kultbuch der Frauenbewegung.

Im Mittelpunkt des Features stehen Beziehungen und Erfahrungen, die das Schreiben der Slavenka Drakulic wesentlich prägten. Etwa die Beziehung zu ihrem Vater, der Offizier war - "Einer von denen, die keinen Unterschied zwischen ihren Soldaten und der eigenen Familie machen". Oder die lebensbedrohliche Nierenerkrankung, unter der sie seit vielen Jahren leidet: Drakulic musste sich zwei Mal einer Transplantation unterziehen, über die sie auch zwei Bücher geschrieben hat: "Das Prinzip Sehnsucht" und den Erfahrungsbericht "Leben spenden".

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