In der Mitte: Lise Meitner

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Österreichs Madame Curie

Zum 50.Todestag der Physikerin Lise Meitner (Teil 1)
Von Armin Stadler

Lise Meitner wird 1878 als drittes Kind jüdischer Eltern in Wien geboren. In diesem Jahr darf man noch Jude, nicht aber eine Frau sein, wenn man später studieren möchte. Trotzdem nimmt sie an der Wiener Universität ein naturwissenschaftliches Studium auf, als erste Frau überhaupt hört sie in Österreich Vorlesungen über Physik. - Meitners großes Vorbild ist Marie Curie, deren Arbeiten über Radioaktivität sie begeistern und zu eigenen Forschungen antreiben.

Sie wird Studentin von Ludwig Boltzmann, arbeitet in Berlin unter Max Planck und klärt 1938/1939 gemeinsam mit Otto Hahn die Kernspaltung auf. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich Lise Meitner bereits in Schweden, nachdem sie von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben worden ist.

Ab 1947 leitet sie die kernphysikalische Abteilung des Physikalischen Instituts der TU Stockholm. - Erst im Alter erhält Meitner zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen und jene Anerkennung, die ihr als Frau und Jüdin lange Zeit verwehrt werden. "Österreichs Madame Curie" stirbt am 27. Oktober 1968 in Cambridge. Heute erinnert das chemische Element 109 an die bedeutende Physikerin: Das "Meitnerium".

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  • Armin Stadler