Maria Etzer

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Moment

Die späte Rehabilitierung der Maria Etzer

"Erinnerung bedeutet, sich der eigenen Fundamente zu vergewissern"
Die Aufarbeitung der Geschichte einer Pongauer Bäuerin aus der NS-Zeit

Die Pongauer Bäuerin Maria Etzer wurde 1943 von der Gestapo verhaftet, weil sie nach dem Verständnis des NS-Unrechtsstaats "verbotenen Umgang" mit sogenannten Fremdarbeitern auf ihrem Bauernhof gehabt haben soll. Gerüchte und unüberprüfte Denunziationen reichten unterm Hakenkreuz für drei Jahre Zuchthaus. Drei Jahre dafür, dass sie französische Kriegsgefangene, die auf ihrem Hof arbeiteten, menschlich behandelt hatte. Auf eine Rehabilitierung und Entschädigung nach dem Krieg wartete sie bis zu ihrem Tod 1960 vergeblich - die Republik Österreich konnte nicht erkennen, dass sie sich für die "Wiederherstellung eines freien, demokratischen Österreichs" eingesetzt hätte. Auch in Ihrem Heimatort Goldegg und Teilen ihrer Familie bleibt Maria Etzer bis zuletzt verfemt. Erst im Herbst 2018 wurde Maria Etzer voll rehabilitiert. Das ist ihrer Enkelin zu verdanken, der Autorin Brigitte Menne. Sie hat die Geschichte ihrer Großmutter recherchiert, sich für ihre Rehabilitation eingesetzt und dabei ihre eigene Herkunft besser verstanden. Erinnerung, sagt Brigitte Menne, ist auch Selbstvergewisserung.

Gestaltung: Matthias Däuble


Dinge des Lebens: Die Büroklammer

Gestaltung: Elisabeth Stecker

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Maria Prieler-Woldan
Das Selbstverständliche tun
Die Salzburger Bäuerin Maria Etzer und ihr verbotener Einsatz für Fremde im Nationalsozialismus
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