AP/PAT CARTER
Radiokolleg - Superriecher
Wie uns die Nase durch die Welt führt (4). Gestaltung: Anna Masoner
29. November 2018, 09:05
Mit ihrem Geruchssinn stecken uns Hund, Ratte und Aal locker in die Tasche. Hunde besitzen 300 Millionen Geruchszellen und nehmen durch eine spezielle Atemtechnik jede feinste Geruchspur auf. Aale können das Aroma eines toten Fisches auf sehr große Distanz wahrnehmen. Und doch sind unsere Nasen besser als ihr Ruf.
Beim Geruch von Obst sind wir einsame Spitze und schlagen sogar Hunde oder Ratten. Wir besitzen eigentlich ein großartiges Riechorgan, trainieren es bloß zu wenig, darin sind sich mittlerweile die meisten Wissenschafter/innen einig. Doch unser Geruchssinn spielt eine wichtige Rolle, nicht nur bei der Wahl des Essens, sondern wie wir andere wahrnehmen und mit ihnen interagieren.
Wie wichtig der Geruchsinn ist, erleben besonders Menschen, die ihn durch eine Erkrankung verloren haben oder gänzlich ohne ihn auf die Welt gekommen sind. Fehlendes Geruchsvermögen macht die Welt schal, und kann Betroffene depressiv machen.
Könnten irgendwann künstliche Nasen in solchen Fällen helfen? Schaffen wir es, den Geruchssinn Maschinen einzuprogrammieren? In zahlreichen Laboren wird an High-Tech-Superriechern gearbeitet, die Sprengstoff, vergammeltes Essen oder sogar Krankheiten erschnüffeln können.
Service
LITERATUR:
On the Scent: A journey through the science of smell, Paolo Pelosi, Oxford University Press, 2018
Die geheime Macht der Düfte. Warum wir unserem Geruchssinn mehr vertrauen sollten, Robert Müller-Grünow, Edel Books, 2018
Der Geruch der Welt, Paul Divjak, Atelier Edition, 2016
LINKS:
John Mc Gann: Poor human olfaction is a 19th-century myth
Johannes Frasnelli - Université du Québec
Urban Scents
Veronika Schöpf - Universität Graz
TEDxTalk: A biomimetic smell sensor; The Future of Smell Digitization