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Dimensionen
Die Nobelpreise 2018: Chemie
Die Kraft der Evolution nutzbar machen.
Von Birgit Dalheimer
5. Dezember 2018, 19:05
Grundprinzipien der Evolution im Labor nachstellen und so neue Proteine herstellen: Diese Idee steckt hinter den Arbeiten der frisch gekürten Nobelpreisträger für Chemie. Sie nutzen dafür zufällige genetische Veränderungen - Mutationen - und die natürliche Auswahl - Selektion. Der US-Amerikanerin Frances Arnold gelang es so erstmals, Enzyme gezielt in eine gewünschte Richtung zu entwickeln, die dann völlig neue chemische Reaktionen ausführen können.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind zahlreich: Etwa die Herstellung von Biotreibstoffen, Pharmazeutika oder Enzymen für eine "grünere" chemische Industrie. Frances Arnold erhält für ihre Arbeit die Hälfte des mit knapp 900.000 Euro dotierten Chemie-Nobelpreises 2018. Die andere Hälfte teilen sich der US-Amerikaner George Smith und der Brite Gregory Winter. Sie entwickelten eine andere Methode zur Herstellung von Proteinen. Dazu bedienten sie sich der Bakteriophagen, spezieller Viren, die Bakterien befallen. Die so erzeugten Proteine können ebenfalls als Medikamente genutzt werden. Behandelt werden damit aktuell Entzündungserkrankungen, Krebs oder Anthrax.
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- Birgit Dalheimer