Menschenbilder

Kunst und Leidenschaft

Die Malerin, Fotografin, Konzept-, Video- und Installationskünstlerin Ingeborg Lüscher.

Ihr Weg in die Kunst führte Lüscher über die Schauspielerei. 1936 in Freiberg bei Sachsen geboren, wurde Ingeborg Lüscher zunächst einmal Theater- und Filmschauspielerin, spielte in vielen Serien und Filmen mit, bis sie sich nach Aufenthalten in Indien und der Tschechoslowakei als Autodidaktin der bildenden Kunst widmete.

In ihrem aktuellen Projekt befasst sich Ingeborg Lüscher mit dem Tod. Genauer gesagt befragt sie Menschen, wie sie sterben möchten, zeichnet deren Ausführungen auf und löst dadurch Irritationen bei den Befragten aus. Ein Effekt, den sie auch mit anderen ihrer künstlerischen Projekte erzielt. Lüscher beobachtet dabei fein und konzentriert Menschen und Natur, ist hartnäckig und lässt bei ihren Projekten nicht locker. So etwa bei ihrer Dokumentation über den Einsiedler Armand Schulthess, dessen Vertrauen sie sich erst durch viele Besuche erwerben konnte. Mit einer Fotodokumentation über den ehemaligen Beamten, der in einem Waldstück im Tessin auf unterschiedlichen Materialien Wissensbotschaften auf Bäumen platzierte, war sie 1972 bei der Documenta in Kassel vertreten. Kurze Zeit später begann auch ihre Lebensgemeinschaft mit dem Kurator, Museumsdirektor und Leiter dieser Documenta, Harald Szeemann.

1984 wurde Lüscher zur "Pataphysikerin" ernannt. In "Fusion" (2001) zeigte Ingeborg Lüscher in einem Video Fußballspieler, die, gekleidet in italienische Maßanzüge, nach anderen Regeln spielen. Denn - so Lüscher - Manager und Fußballer würden sich ähnlich verhalten, es ginge um hartes Training, Siegeswillen, die Bereitschaft zu Tricks und Fouls, aber auch zur Phantasie.

Ingeborg Lüscher schafft neue Welten, rekonstruiert Dinge, die die Betrachtenden in Bann ziehen. Und das alles mit einem Lächeln und einer Leichtigkeit, die die Schwere des Unterfangens in sich trägt.

Gestaltung: Petra Herczeg-Rosenberg

Service

Ingeborg Lüscher: Dokumentation über A.S. Der grösste Vogel kann nicht fliegen. Fotos von Ingeborg Lüscher. Köln: DuMont Schauberg, cop. 1972.

Ingeborg Lüscher (Herausgeberin): Erlebtes und Erdäumeltes einander zugeordnet. Oumansky-Preis, Fantonigrafica, Venezia 1975

Ingeborg Lüscher: Die Angst des Ikarus oder Hülsenfrüchte sind Schmetterlingsblütler. Arbeit mit 13 übermalten Polaroidfotos u. Texten; Aarau; Frankfurt am Main; Salzburg; Sauerländer 1982.

Ingeborg Lüscher: AVANT - APRES / Sheer Prophecy - True Dreams, (Hrsg.) centre d'art contemporain, Genf 1980

Ingeborg Lüscher: Der unerhörte Tourist - Laurence Pfautz. Aarau; Frankfurt am Main; Salzburg; Sauerländer 1985. (nur erhältlich bei Buchhandlung Libri & Arte in Locarno-Muralto)

Ingeborg Lüscher (Bilder) und Adolf Muschg (Text): Japanische Glückszettel. Suhrkamp Insel Verlag 1996.

Sendereihe

Gestaltung

  • Petra Herczeg-Rosenberg

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach
Album: THE COMPLETE MUSICIAN: KONZEPTALBUM VON FRIEDRICH GULDA 1978 / CD 2
Titel: Präludium und Fuge Nr.20 in a-moll BWV 889 aus "Das Wohltemperierte Klavier II" BWV 870-893, auf dem Clavichord gespielt

Musik teilweise unterlegt!
Solist/Solistin: Friedrich Gulda /Clavichord
Länge: 01:20 min
Label: Amadeo/Universal 4728322 (3 CD)

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach
Album: FRIEDRICH GULDA: BERÜHMTE KLAVIERWERKE
* Fuge (00:02:42)
Titel: Präludium und Fuge Nr.17 in As-Dur BWV 886 aus "Das Wohltemperierte Klavier II" BWV 870-893
Solist/Solistin: Friedrich Gulda /Klavier
Länge: 00:48 min
Label: eloquence amadeo/Universal 4767641 (2 CD)

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach
Titel: Suite für Violoncello Nr.1 in G-Dur BWV 1007
* Gigue - 6.Satz (00:01:46)
Cellosuite

Musik teilweise unterlegt!
Solist/Solistin: Mischa Maisky /Violoncello
Länge: 01:54 min
Label: DG 4633142 (3 CD)

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