Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich
Flaneur im Labyrinth
"Tokyo Fragmente". Von Leopold Federmair. Es liest Paul Matic. Gestaltung: Gudrun Hamböck.
4. Jänner 2019, 11:05
"Dem, der die Kunst des Flanierens, diese Spielart der Geduld, leidlich beherrscht, helfen die Zufälle", schreibt Leopold Federmair im Vorwort zu seinem neuen Buch "Tokyo Fragmente".
Der 1957 in Oberösterreich geborene Schriftsteller und Übersetzer lebt seit 16 Jahren in Japan. Ein Jahr vor der Katastrophe von Fukushima begann er Wahrnehmungen und Begegnungen während seiner ausgedehnten Spaziergänge durch Tokyo aufzuzeichnen. Es entstand ein Text, der sich, zunächst als offene Form und work in progress angelegt, mehr und mehr zu einer Erzählung entwickelt, deren Stränge in einer kleinen Bar zusammenlaufen.
Zunächst aber: Ein Café, in dem man sich gern mit dem Gesicht zur Wand setzt, der Vulgärglamour des Privatmuseums eines Millionärs, urbaner Höhenrausch zwischen Schwindel und Inspiration im Dachrestaurant eines Wolkenkratzers und der vergebliche Versuch, zu Fuß ans Meer zu gelangen ...
Service
Leopold Federmair, "Tokyo Fragmente", Otto Müller Verlag, 2018