ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Ö1 Hörspiel
Anne Bennents Sicht von Ilse Aichingers großem Roman
"Die größere Hoffnung". Von Ilse Aichinger. Mit Anne Bennent, Felix Bennent, Thea und Christo Gulua, Dilara und Berdan Tokat, Jadurani und Yogesvara Rozanski, Alvin Sumyc und Jele Toé. Musik: Otto Lechner, Peter Rosmanith. Gitarre: Karl Ritter. Ton: Jupp Prenn. Dramaturgie: Christine Ivanovic. Bearbeitung und Regie: Anne Bennent (Autorenproduktion im Auftrag des ORF 2016).
12. Jänner 2019, 14:00
"Es war an einem frühen Vorfrühlingstag an einer Mauer der inneren Stadt", so erinnert sich Ilse Aichinger, als sie auf einem der unverkennbaren Anschläge, die die zum Tode Verurteilten anprangerten, zum ersten Mal die Namen der Weißen Rose las. "Ich kannte keinen dieser Namen, aber ich weiß, dass von ihnen eine unüberbietbare Hoffnung auf mich übersprang. Das geschah nicht nur mir. Diese Hoffnung hatte, obwohl sie es uns möglich machte, in dieser Zeit weiter zu leben, doch nichts mit der Hoffnung zu überleben zu tun."
"Die Hoffnung ist alles", notierte Aichinger damals in ihr Tagebuch: "Diese größere Hoffnung, die die Dinge aus dem Schwankenden hinaufreißt in die brennende Existenz des guten Willens". Nicht die Vernichtung selbst also, sondern das, was ihr entgegengesetzt werden kann, der Widerstand der Weißen Rose wurde zum Urbild jenes Romans, den Ilse Aichinger unmittelbar nach Kriegsende niederschrieb und der zu einem der wichtigsten Werke der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur wurde.
Die Schauspielerin Anne Bennent hat für Ö1 eine Hörspielfassung erarbeitet, die eine sehr persönliche Sichtweise des Romans vermittelt.
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