Leporello
Dank an Deix
70. Geburtstag des großen Karikaturisten
22. Februar 2019, 07:52
Manfred Deix. Gewitzter Zumpferl-Zeichner und Meister der Wahrhaftigkeit. Heute hätte der Karikaturist, der seine Zeitgenossen mit feinem Pinselstrich zur Wirklichkeit verzerrte, seinen 70.Geburtstag gefeiert. Für die Cartoonistin und Buchautorin Stefanie Sargnagel waren die Werke des im Sommer 2016 verstorbenen Künstlers einst willkommener Zündstoff für die Entwicklung ihrer eigenen schöpferischen Fantasie. Für Leporello blättert Sargnagel durch den bei Ueberreuter erschienenen Geburtstags-Bildband "Forever Deix" und versinkt in den Tiefen des Deixschen Universums.
"Deix' Bilder sind Gesamtkunstwerke, zeitgeschichtliche Dokumente mit unfassbarer Authentizität", schreibt Kabarettist Lukas Resetarits im Geburtstags-Bildband, den Deix' Witwe Marietta herausgegeben und gestaltet hat. Und als Gesamtkunstwerk, das die Grenzen der Zeichnung sprengt, sieht auch Stefanie Sargnagel das Ouevre des Karikaturisten.
Manfred Deix war stets Zeitzeuge mitten im Geschehen: Seine Zeichnungen sind einmal Fußnoten zu politischen Ereignissen, ein andermal sarkastischer Kommentar etwa zu skurrilen Gesetzesverordnungen - oder auch zu Meldungen aus den Chronikressorts der Tageszeitungen: "Traurig, traurig - immer wenn die Jagdsaison beginnt, kommt es zu tragischen Jagdunfällen" lautet die scheinheilige Zeile des leidenschaftlichen Tierschützers Deix zu einem Bild, das ein Gemetzel unter Jägern zeigt.
Der Witz des Manfred Deix ist in der schönsten Bedeutung des Wortes originell, findet Stefanie Sargnagel. Und ihre eigene Sprache sei geprägt vom "Deixsprech", wie sie es nennt. Seit sie ihre schriftstellerische Laufbahn eingeschlagen hat, wird sie immer wieder angefeindet. Ihr Stil sei "tiaf" und Schlimmeres liest man in einschlägigen Internetforen. Die Cartoonistin und Autorin wundert sich darüber, denn dieses sogenannte Tiafe war in Österreich schon lange vorher da. Ihre Kunstsprache hat ihren Ursprung bei Manfred Deix - und Stefanie Sargnagel ist stolz darauf. - Gestaltung: Christa Eder
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Karikaturmuseum Krems
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