Fluss mit Baum und Stauabschnitt

APA/THOMAS LENGER

Vom Leben der Natur

Dynamische Lebensräume im Fluss

Der Gewässerökologe Stefan Schmutz über das Geschiebe.
Teil 2: Startpunkte der Nahrungskette
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Unter "Geschiebe" verstehen Gewässerökolog/innen und Flussmorpholog/innen all jene Feststoffe, die ein Fluss mit sich führt. Diese Stoffe - Kies, Sand, Schluff - befinden sich überwiegend am Flussboden, können aber auch in der Wassersäule darüber transportiert werden.

Üblicherweise entsteht das Geschiebe an den Oberläufen der Flüsse, in den Bergen in Form erodierender Felsen oder durch den Abrieb der Gletscher an ihrem Untergrund. Aber auch durch Landwirtschaft kann Erde in Flüsse ausgespült werden, was den Geschiebehaushalt verändert. Durch die Dynamik der Flüsse werden große Steine rund- und kleingerieben. Kraftwerke halten das Geschiebe im Verlauf der Flüsse zurück, was in den wenigsten Fällen für Tiere und Pflanzen vorteilhaft ist.

Das Geschiebe ist ökologisch von großer Bedeutung, weil die Zwischenräume der Steine und Partikel einerseits Lebensraum bieten, andererseits die Grenze zwischen Fluss und Boden eine beruhigte Zone mit geringer Strömung darstellt, in der die Organismen nicht abgetrieben werden, oder sich mit geringer Energie im Fluss auch halten können.

Service

GESPRÄCHSPARTNER:

Univ.-Prof. DI Dr. Stefan Schmutz
Universität für Bodenkultur Wien
Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement


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