
APA/BARBARA GINDL
Moment
Ein Gift als Dopingmittel armer Leute
Die Arsenesser
Arsen als Rauschmittel steirischer Holzknechte
3. April 2019, 15:30
Bereits 0,1 Gramm Arsen können tödlich sein. Dennoch griffen in der Steiermark bis in 1970er-Jahre Bergleute, Bauern und Knechte zum "Hittrach", wie sie es nannten. Sie versprachen sich davon eine Leistungssteigerung und wurden abhängig. Frauen sollen Spuren des Gifts während des Geschlechtsaktes in die Scheide eingeführt haben, um zu verhüten. Auch Pferde wurden damit gedopt. Vor allem in der Ost- und Obersteiermark, dem größten Abbaugebiet von Arsen in Österreich, war das Phänomen verbreitet. Gesprochen wurde darüber nur hinter vorgehaltener Hand. Für viele endete der Konsum mit einem qualvollen Tod. Erinnerungen an ein seltsames regionales Phänomen.
Gestaltung: Jonathan Scheucher
Moment-Echo: Elisabeth Stecker
Wort der Woche: Bea Sommersguter
Service
Simon Brugner: The Arsenic Eaters. The Eriskay Connection