Kompass

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Dimensionen

Polumkehr

Mehr als ein Gedankenexperiment
Von Marlene Nowotny

Das Erdmagnetfeld zeigt dem Kompass, wo Norden und Süden ist. Es gibt Zugvögeln Orientierung bei ihren langen Reisen. Und es schützt den Planeten vor kosmischer Strahlung und Sonnenwinden. Aber es wird zunehmen schwächer, beobachten Wissenschafter seit Jahrzehnten. Und der magnetische Nordpol wandert und kommt dem geographischen Nordpol immer näher. Derzeit legt er 55 Kilometer pro Jahr zurück: Kanada ließ er bereits Ende der 1990er hinter sich, 2017 passierte er die Datumsgrenze, jetzt bewegt er sich Richtung Sibirien.

Diese rasante Wanderschaft könnte der Vorbote eines wesentlich größeren Naturereignisses sein: einer Umkehrung der magnetischen Pole der Erde und einer Neuausrichtung des Magnetfeldes. - Welche Folgen hätte das für den Planeten und uns Menschen? Die Prognosen reichen von Polarlichtern über Österreich bis zu einem weltweiten Zusammenbruch des Stromnetzes und einer starken Zunahme kosmischer Strahlung. In der jüngeren Erdgeschichte wechselten die Pole etwa alle 200 bis 300 Tausend Jahre ihre Ausrichtung. Die letzte Polumkehr ist allerdings schon mehr als doppelt so lange her. Und die nächste damit also überfällig?

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