MAHMOUD TAWFIK
Hörbilder
Mit Gospel für die Freiheit
Die Sklaven von Mauretanien. Von Thilo Guschas und Mahmoud Tawfik. Prod. WDR/SWR/NDR 2018
13. April 2019, 09:05
Als Elfjähriger floh Mokhtar vor seinen Herren. Jetzt ist er 17 und will auch seine Mutter aus der Sklaverei befreien. Die sträubt sich, kennt kein anderes Leben, hält Sklaverei für gottgegeben. Im Weg steht ihr ein Jahrhunderte altes Weltbild. Sklaverei ist in der Islamischen Republik Mauretanien ein Tabuthema, Medienberichte werden unterdrückt und geahndet.
Doch abends in den Slums, wenn die Leute "Madh" singen, eine Art islamischer Gospel, wird auch die Sklaverei zum Thema. Die Songtexte senden eine Doppelbotschaft: Sie loben den Islam und kritisieren sehr versteckt ihre Herren - rufen gar auf zum Widerstand. Deshalb war "Madh" für Mokhtars Flucht entscheidend. Inzwischen versuchen die mauretanischen Sklaven ihre Musik mit Hilfe sozialer Medien über die Grenzen ihres Landes hinaus bekannt zu machen und damit auch das Thema Sklaverei.
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