R. Sennett+++Ben LaMar Gay+++Ausstellung "Jugendkultur"

4. Mai 2019, 17:05

Richard Sennett, Soziologe, plädiert für die "Offene Stadt"

Etwa 2050 werden zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Unterschiedliche ethnische, kulturelle, religiöse und soziale Traditionen werden dort aufeinandertreffen. Ob dies in friedlicher Koexistenz geschieht, wird auch davon abhängen, wie diese urbanen Räume geplant und gestaltet sein werden. Im Rahmen seiner Karriere war der renommierte US-Amerikanische Soziologe und Autor Richard Sennett auch als Berater in Sachen Stadtplanung und -entwicklung für die Vereinten Nationen tätig. Auf seinen Reisen konnte er beobachten, dass viele Städte die Fehler der Vergangenheit wiederholten und geschlossene Stadtviertel errichteten - mit negativen Folgen für das soziale Zusammenleben. In seinem gleichnamigen Buch macht sich Richard Sennett nun Gedanken, wie eine "Offene Stadt" aussehen kann, die von Vielfalt und Veränderung geprägt ist und deren Bewohner Fähigkeiten zum Umgang mit Unsicherheiten wie Wasserknappheit und Klimawandel entwickeln. Sennett plädiert für eine Urbanistik, bei der Planer und Bewohner zusammenarbeiten. Vor wenigen Tagen erhielt Richard Sennet den Bruno-Kreisky-Preis 2018 für sein publizistisches Gesamtwerk. Gestaltung: Johannes Kaup

Ben LaMar Gay - US Musiker

"Samba, Breakbeats, Free Jazz nach Sun Ra-Manier, lässig-aufgeregtes Gitarrengezupfe wie von Django Reinhardt und dazu schieben sich langsam schwebende Chöre über die Klangszenerie. Unter den Protagonist/innen des laufenden Jazz- Revivals ist Ben LaMar Gay der größte Eklektiker. Auf seinem gefeierten Debüt Downtown Castles Can Never Block the Sun aus dem Jahr 2018 reist der Kornettist, Komponist und Bandleader aus Chicago in rasendem Tempo rund um den Globus und durch die Epochen. Doch wirkt seine Musik nie ziellos oder beliebig, sondern eher utopisch wie aus einer grenzenlos gewordenen Welt."
Zitat aus dem Programm des donaufestival in Krems, 2019. Dort hat Thomas Mießgang den Musiker für ein Diagonal Porträt getroffen.

Gespräch mit Luisa Ziaja und Severin Dünser, Kurator/innen der Kunst-Ausstellung "Über das Neue - Junge Szenen in Wien" im Belvedere 21 - 21er Haus in Wien.

Meine Jugend - Deine Jugend: Ausstellung im Haus der Geschichte NÖ

Halbstarke, Rocker, Mods, Hippies, Gammler, die No Future Generation, Millennials oder Generation Selfie: Jede Generation schreibt ihre eigene "Geschichte der Jugend". Sie umfasst meist die Teenagerjahre und gerät im Druck des Erwachsenendaseins oft in Vergessenheit - bis die eigenen Kinder alles in Frage stellen. Jede Generation hat Traditionen, Regeln und Formen sich mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen und diese zu verändern. Wie das geht und welche Konsequenzen das im Laufe der Geschichte hatte, berichten im St. Pöltner Haus der Geschichte Niederösterreich erstmals Jugendliche selbst. Die Sonderausstellung "Meine Jugend - Deine Jugend" wird in Form eines Generationenprojekts erzählt. Jugendliche erfahren viel über die wilden Jahre ihrer Eltern, Groß- und Urgroßeltern, und die Oldies lernen die Jungen besser kennen. In 13 Themenbereichen nähert man sich dem weiten Feld der Jugendkulturen in diesem und im vorigen Jahrhundert. Gestaltung: Sabine Nikolay

Gastkolumnistin Teresa Präauer, Schriftstellerin: Die Kunstkolumne "Bild einer Ausstellung".

Service

Richard Sennett, "Die offene Stadt. Eine Ethik des Bauens und Bewohnens", aus dem Englischen von Michael Bischoff, Hanser Verlag

Wiener Festwochen 2019 - 10. Mai bis 16. Juni

Museum Niederösterreich, Haus der Geschichte "Meine Jugend - Deine Jugend" bis 19. Jänner 2020

Kunsthaus Bregenz

Donaufestival: Kate Tempest, Konzert am 5. Mai im Kremser Stadtsaal

Christian Fennesz - "Agora" am 16. Mai Wiener Festwochen im
Volkstheater

Kunsthistorisches Museum Wien, Maurizio Cattelan: Theseustempel bis 6. Oktober

VIVIN: Debutalbum-Release Show am 8. Mai im Wiener B72

Bilderbuch - Tourdaten

Belvedere 21 - "Über das Neue - Junge Szenen in Wien" bis 2. Juni


Aus rechtlichen Gründen kann "Diagonals feiner Musiksalon" nicht zum Download angeboten werden.

Sendereihe

• Diagonal

Gestaltung

• Peter Waldenberger