ORF/URSULA HUMMEL-BERGER
Dimensionen
Wochenserie: "5 x Sex": Die Ökonomie der Lust
Über Sex in neoliberalen Zeiten
22. Mai 2019, 19:05
"Fear of a better option", die Angst, sich zu binden, weil man dann die nächstbessere Option verpassen könnte - dieses Phänomen scheint heute weit verbreitet und hat im Englischen sogar schon ein trendiges Akronym bekommen. Wer unter "Fobo" leidet, legt es beim Sex eher konsumorientiert an: Ist mein aktuelles Partnermodell veraltet, wird es ausgetauscht und upgedatet. In einer digitalisierten, vernetzten Gesellschaft findet die Partnersuche auf Online-Marktplätzen statt, auf denen Sex und Liebe zu einem Konsumgut geworden sind.
Und auch hier gelten die Regeln des Neoliberalismus: Die Menschen sind auf dem Markt, sie sind schwer zu kriegen, leicht zu haben, verbraucht, billig, müssen an sich arbeiten, um die Nachfrage zu steigern. Wie hat der Neoliberalismus also unser Liebesleben verändert? Steht die romantische Beziehung vor dem aus? Und wer hat von diesen Entwicklungen, diesem offenen Klima profitiert?