Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Gesundheitsschädliche Transfettsäuren +++ Behinderte Cartoons

1. Schädliche Transfette - Jetzt geht's dem Croissant an den Kragen!

Chips, Tiefkühlpizza und Butterkekse, sie alle enthalten reichlich gesundheitsschädliche
Transfettsäuren. Als kostengünstige Alternative eroberten die gehärteten Pflanzenöle ab den 1960ern weltweit die Lebensmittelindustrie. Sie galten als preiswerter und teils auch als gesünder als Butter. Das Problem: diese gehärteten Pflanzenöle enthalten viele Transfettsäuren. Im Gegensatz zu anderen Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren haben Transfettsäuren keine positive Funktion im Organismus. Ganz im Gegenteil, industrielle Transfettsäuren fördern Gefäßveränderungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Seit zehn Jahren gibt es in Österreich einen gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwert für diese schädlichen Fettsäuren. Die "Österreichische Trans-Fettsäuren Verordnung" verbietet, Lebensmittel mit einem Gehalt von mehr als zwei Prozent künstlichen Transfettsäuren im Gesamtfett herzustellen oder in Verkehr zu bringen.
Nun sagt ihnen auch die EU den Kampf an. Ab 2021 wird die Lebensmittelindustrie europaweit auf Diät gesetzt und die industriell produzierten Transfettsäuren werden beschränkt. Die Krux: Als Ersatz für die Transfette wird das umstrittene Palmöl verwendet. Dieses schadet zwar nicht der Gesundheit, sehr wohl aber der Umwelt. Weltweit werden dafür jährlich unzählige Hektar Regenwald gerodet.
Aber zurück zur Gesundheit. Fett ist nicht gleich Fett und so sollte man auch privat zu gesunden Alternativen greifen. Besonders Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren (zB enthalten in Lein- und Walnussöl) haben gesundheitsfördernde Wirkungen. Sie senken das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und zeigen, im Fall von Omega-3-Fettsäuren, sogar positive Effekte gegen Prostatakrebs. Ein Beitrag von Johanna Hirzberger.

2. Darüber macht man keine Witze!

"Darf man das?" wird er am häufigsten gefragt. "Darüber macht man keine Witze" haben wir als Kinder gelernt.
Und dennoch: Der deutsche Cartoonist Phil Hubbe macht Witze über Behinderte und Kranke. Mit schwarzem Humor und spitzer Feder widmet er sich in seinen "behinderten Cartoons" politisch unkorrekt aber amüsant vielen Tabuthemen der Gesellschaft. U.a. treffen sich bei Hubbe zwei Blinde zum "blind date" oder ein Rollstuhlfahrer wird von der Polizei nach Verdacht wieder "laufen gelassen".
Die Reaktionen auf diese Zeichnungen sind durchwegs positiv, vor allem jene der Betroffenen. Denn Hubbes Cartoons unterteilen nicht in "Die" und "Wir". Weder spart sein Humor die Behinderten und Kranken aus, noch verschont er sie. Warum Hubbe das darf?
Der 53jährige leidet seit mittlerweile 30 Jahren selbst an Multipler Sklerose. Seine Arbeit gerät so gleichermaßen zur Selbsttherapie wie zum gesellschaftlichen Fingerzeig.
Sieben Bücher hat der "Behinderten-Zeichner" des deutschen Sprachraums mittlerweile herausgebracht, 2006 wurde ihm der Hertie-Preis für Engagement und Selbsthilfe verliehen.
Mit Andreas Maurer hat der Magdeburger Künstler über seine Krankheit, seine Arbeit und Humor trotz Krankheit gesprochen.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Service

1. Fette:

Interviewpartner:

Univ.-Prof. Dr. Thomas Stulnig
Oberarzt der Universitätsklinik für Innere Medizin III
Medizinische Universität Wien/AKH Wien
Währinger Gürtel 18-20
1090 Wien
E-Mail
Homepage

Info-Links:

Trans-Fettsäuren und ihr Einfluss auf die Gesundheit
Trans-Fettsäuren-Verordnung Österreich
Europäische Transfette-Verordnung
Omega-3-Fettsäuren gegen Schlaganfälle
Olivenöl und Herzkreislauferkrankungen
Palmöl in Lebensmitteln


2. "Behinderte" Cartoons:

Interviewpartner:

Phil Hubbe
Cartoonist
Dorotheenstraße 10
39104 Magdeburg
Homepage

Info-Links:

Humor kann Ihrer Krankheit schaden! (Universität Basel 2011)
Humor und Behinderung (ZDF Video/Menschen-das-Magazin 2017)
Lachen vertreibt die schwarzen Gedanken (FAZ 2013)
Behinderung: "Humor gehört zum Leben" - Interview mit dem Cartoonisten Phil Hubbe (Ärztlicher Kreis und Bezirksverband München 2016)
Behindertenwitze - witzig oder mies? (JAM - Junge Aktion Mensch)
Comic: Humor und Behinderung (ARTE Video 2017)

Buch-Tipps:

Claudia Gottwald, "Lachen über das Andere: Eine historische Analyse komischer Repräsentationen von Behinderung (Disability Studies. Körper - Macht - Differenz)", transcript Verlag; 2009

Matthew Johnstone, "Mein schwarzer Hund: Wie ich meine Depression an die Leine legte",
Antje Kunstmann Verlag 2008

Mieke Janssens, "Humor als Intervention, die Betreuung verändert: Spaß mit Menschen, die mit einer geistigen Behinderung leben", dgvt-Verlag 2010

Sabine Dinkel, "Krebs ist, wenn man trotzdem lacht: Wie ich von heute auf morgen Krebs hatte und wieder zu neuem Lebensmut fand", Humboldt 2017

Sendereihe