Radiogeschichten - Neue Literatur aus Österreich
Auf immer nach der Pfeife der Anderen tanzen?
"Was Augen hat und Ohren". Von Ursula Wiegele. Es liest Johannes Silberschneider. Gestaltung: Ilse Amenitsch.
28. Juni 2019, 11:05
Der aus Rumänien ins Exil geflüchtete Schauspieler Bogdan Marinescu kehrt nach 25 Jahren in seine Heimat zurück. Doch der lange Arm des längst überwunden geglaubten diktatorischen Systems hat den regimekritischen Künstler erneut fest im Griff. In den Fängen eines ehemaligen Securitate-Offiziers, der ihm nun in der Rolle des Oligarchen gegenübersteht, lässt sich Bogdan auf lächerliche Fernsehshows und demütigende Filmrollen ein. Ständig überwacht und ausgesetzt.
Ursula Wiegeles Parabel auf Machtmissbrauch, Unterwerfung und totale Überwachung ist auch eine surreale Reise durch das große italienische Kino. Ihr Romanheld gibt den absurdesten aller Filmhelden von Bertolucci bis Fellini.
Ursula Wiegele, 1963 in Klagenfurt geboren, lebt als freie Schriftstellerin und Lehrbeauftragte in Graz. Neben Beiträgen in Anthologien und Literaturzeitschriften hat die studierte Philosophin nunmehr drei Romane veröffentlicht. Ihr Schreiben wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet.
Service
Ursula Wiegele, "Was Augen hat und Ohren", Roman. Otto Müller Verlag, 2019
Sendereihe
Gestaltung
- Ilse Amenitsch