Kind am Meeressteg

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

matrix - computer & neue medien

Aussteiger, Umsteiger, Wiedereinsteiger!

1."Mein Handy ist immer auf lautlos!"
Gestaltung: Julia Gindl

2. "Es geht auch ohne WhatsApp und Facebook!"
Gestaltung: Ruth Hutsteiner

3. "Ich war ein multitaskender Duracell-Digitalhase"
Gestaltung: Ruth Hutsteiner

4. "Nicht jeder kann sich Aussteigen leisten"
Gestaltung: Sarah Kriesche

Digitale Entgiftungskuren und analoge Auszeiten
Meeresrauschen. Man lauscht kleinen Wellen, die sich dem Ufer langsam nähern, brechen und sich wieder zurückziehen. Einatmen, ausatmen, zurücklehnen und sich zwei Minuten lang eine digitale Auszeit gönnen, dazu ruft die Digitaltherapeutin Anitra Eggler auf ihrer Webseite auf.
Der Rückzug vom immensen Druck, den Soziale Medien für viele bedeuten, hat mittlerweile einen eigenen Namen: Digital Detox. Der Begriff ist angelehnt an Entgiftungs- und Entschlackungskuren. So haben sich auch schon einige Tourismusunterkünfte dem Urlaub ohne Smartphone und Handy verschrieben. Radikalere Social Media-Nutzer steigen nicht nur für Tage, sondern teilweise ganz aus der Kommunikationsblase aus, die sie bis an den Rand der Erschöpfung gebracht hat.

1. Digital-Diät auf der Alm
Zu einer digitalen Waldkur in den Kalkalpen haben die österreichischen Bundesforste im Jahr 2016 eingeladen und dazu aufgerufen, sich mit einem Wald-Selfie und einem kurzen Motivationsschreiben für eine Woche Digital-Diät in der Natur zu bewerben. Ganz nach dem Motto "Tagebuch statt Timeline" und "Förster statt Facebook" wählten die Bundesforste eine Hütte ohne Handyempfang und Stromanschluss in den Kalkalpen aus. Julia Gindl hat den Gewinner der Bundesforste-Aktion getroffen und mit dem digitalen Kurzzeitaussteiger über seine Erfahrungen geplaudert.

2. Aussteiger, Umsteiger, Wiedereinsteiger - wie lebt es sich eigentlich, wenn man gar nicht erst eingestiegen ist? Ruth Hutsteiner hat mit einem jungen Paar gesprochen, das weder ein Smartphone, noch einen Account in den Sozialen Medien besitzt und schildert, wie es ist, sich ohne Smartphone von A nach B zu navigieren und wann auch überzeugte Tastenhandybesitzer gerne mal ein Smartphone hätten.

3. Ungefähr 80 Mal, so oft schauen wir im Durschnitt jeden Tag auf das Handy, um nachzusehen, ob wir eine Nachricht bekommen haben. Im selben Wisch statten wir dann auch noch den Sozialen Medien einen Besuch ab oder verlieren uns auf anderen Webseiten, die uns Ablenkung versprechen. Viele Menschen wissen dabei weder, was sie tun, noch merken sie, wie sehr das Smartphone ihr Leben bestimmt. So erging es auch Anitra Eggler - Autorin von "E-Mail macht dumm, krank und arm." und "Mail halten!". Ruth Hutsteiner hat sie erzählt, warum sie sich als Internetpionierin eine digitale Entgiftungskur verordnete, und sie gibt Tipps, wie man sein digitales Gleichgewicht findet.

4. Keine E-Mails lesen. das Smartphone abschalten, die neueste WhatsApp-Nachricht ignorieren: Ein Schritt raus aus der Digitalisierung, den man sich, gerade im Bezug auf die Arbeitswelt, leisten können muss. Ein Schritt, der allerdings auch immer populärer zu werden scheint, zumindest was sogenanntes "Digitales Detox" betrifft, das einen Kurzurlaub von Internet und Co verspricht. In einer zweijährigen Studie hat sich der Soziologe Tilo Grenz von der Universität Wien angeschaut, wie Menschen im Alltag, in Gemeinschaften und auch mit Geschäftsmodellen auf die permanente Erreichbarkeit reagieren. Sarah Kriesche berichtet.


Moderation: Wolfgang Ritschl
Redaktion: Julia Gindl und Franz Zeller

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