IST AUSTRIA
Dimensionen
Die vernachlässigte Einwanderin
Was invasive Ameisen erfolgreich macht
Von Birgit Dalheimer.
2. Juli 2019, 19:05
Sie baut ihre Nester unter Steinen, unter Schichten abgestorbener Blätter, im Abfall oder in Elektroanlagen. Wo sich die "vernachlässigte Wegameise", Lasius neglectus, neu ansiedelt, verdrängt sie heimische Verwandte. Sie ernährt sich vor allem von Honigtau und "züchtet" dafür eigens Blattläuse - womit sie Natur und Landwirtschaft empfindlichen Schaden zufügen kann. Die Nester in der Nähe von Elektroanlagen schließlich haben schon zu Bränden geführt.
Dabei ist die Ameise keinen halben Zentimeter groß und sieht heimischen Wegameisen zum Verwechseln ähnlich. Tatsächlich wurde Lasius neglectus erst 1990 als eigene Art identifiziert und beschrieben. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus der Gegend südlich des Schwarzen Meeres. Zuletzt hatte sie sich in mehr als 20 Ländern bis nach Spanien, England oder den Iran ausgebreitet. Die rasche Ausbreitung wird dadurch unterstützt, dass Lasius neglectus "Superkolonien" bildet. Das heißt, die Ameisen aus benachbarten Nestern derselben Art bekämpfen einander nicht.
Wissenschafter/innen unter anderem in Österreich untersuchen, was invasive Ameisen so erfolgreich macht - und wie man sie dennoch unter Kontrolle bringen könnte.
Sendereihe
Gestaltung
- Birgit Dalheimer